Daheim in Australien haben Patrick Hetherington, Louie Swain, Noah Hill, Anatole Serret und Jules Crommelin alias Parcels dem Vernehmen nach schon in allen möglichen Bands zusammengearbeitet und dabei praktisch alles zwischen Folk und Metal abgedeckt. Dass die ansteckend fröhlichen Jungspunde keine Genre-Scheuklappen kennen, beweisen sie auch bei diesem Auftritt am Niederrhein. Mit viel Synths und Keyboards, aber einem dennoch betont handgemachten Sound, gefälligem Mehrstimmengesang und unwiderstehlichen Grooves laden sie das Publikum zum Tanzen ein. Ihr hier und da haarscharf an der Parodie vorbeischrammender Klangkosmos schuldet dabei der Vergangenheit genauso viel wie dem aktuellen Zeitgeist. Zwischen sommerlicher Electronica aus dem Hier und Jetzt und flirrendem Funk mit deutlichem 70s-Einschlag ist viel Platz für Eingängigkeit und musikalische Freigeistigkeit. Mal driften die Herren von Downunder in Richtung Reggae ab, dann wird es plötzlich soulig, streckenweise geht es sogar in Richtung Jazz und selbst eine Triangel kommt zum Einsatz. Eines ist zudem nach kurzweiligen 55 Minuten sicher: Parcels mögen aussehen wie hippe Indierocker, aber „Popmusik“ ist ganz sicher kein Schimpfwort für sie.
Weitere Infos: facebook.com/parcelsmusic