Kostenlose Kneipenauftritte können eine ziemliche Herausforderung sein, aber Echo Bloom wissen, auf was sie sich einlassen. Mit nonchalanter Leichtigkeit verbindet Frontmann Kyle Evans im Grammatikoff Anekdoten von Auftritten in uralten Kirchen in Holland, Studentenbars in Darmstadt und Gefängnissen (!) in Bremen mit Einblicken in seine spirituelle Songwriter-Seele und fängt damit das Publikum im Handumdrehen ein. Mit ihrer farbenfrohen aktuellen Album-Trilogie schlagen die weit gereisten New Yorker die Brücke von orchestralem Folk (´Blue´) über handfesten Country-Rock (´Red´) zu klassischem Pop (´Green´), und deshalb glänzt das Quartett an diesem Abend nicht nur mit lebendigem Storytelling, sondern auch mit musikalischer Abwechslung, wenn der feine Harmoniegesang von Keyboarderin Aviva Jaye Richtung Westcoast-Folk deutet, Distortion und Feedback bisweilen im Walkabout´schen Sinne einen unerwarteten Shoegazer-Schleier über die Songs legen und emotionale Uptempo-Nummern wie das mitreißende ´Leaving Charleston´ an Springsteens Grandezza erinnern. Mit ´Something´ ist sogar noch für ein Beatles-Cover Platz, bevor ´Steve McQueen´ mit seinem unverhohlenen L.A.-Pop-Sound unterstreicht, dass die Schublade Americana für Evans und Co. inzwischen viel zu eng ist. Unterhaltsam, relaxt und dennoch tiefsinnig und atmosphärisch dicht – der Auftritt von Echo Bloom in Duisburg ist all das.
Weitere Infos: www.echobloom.com