Nein, wie eine Musikerin, die erst vor wenigen Jahren das Gitarrespielen erlernt hat, wirkt Kristina Jung bei ihrem feinen Auftritt im heimeligen Ambiente des AKA 103 in Oberhausen nicht. Zumeist allein an der Akustikgitarre und bei einigen Stücken auch von ihrem Ehemann Eryk Pawlik an der Stromgitarre begleitet, findet die weit gereiste Singer/Songwriterin erstaunlich selbstsicher und locker irgendwo zwischen Sibylle Baier, Nico und Karen Dalton ihren eigenen Weg, wenn es darum geht, Schwermut in zeitlos schöne, fragile Folk-Songs amerikanischer Prägung zu verpacken, die trotzdem sanft und leichtfüßig anmuten und durch ihre klassische Gesangsausbildung die besondere, oft angenehm düstere Note erhalten. Frühe, willkommen unorthodoxe, manchmal zugegeben auch etwas spröde Lieder ihrer bislang einzigen EP ´Into The Light That I Have Known´ die oft ohne das übliche Strophe-Refrain-Schema auskommen, spielt sie genauso wie zumeist eingängige Stücke neueren Datums. Zwischendurch lässt sie auch immer mal wieder Blicke auf ihre Inspirationen zu, wenn sie Bon Iver, Billy „Prince“ Bonnie oder Townes Van Zandt covert und ausführlich (und nicht selten mit einem Lachen) die oft persönlichen Geschichten hinter ihren Texten erläutert, mit denen sie ihr Unbehagen in immer wieder neue Bahnen lenkt. So macht die inzwischen in Singen heimische Künstlerin aus neugierigen Zuschauern binnen zwei Stunden spielend echte Fans.
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