15.01. Druckluft Oberhausen Geoff Farina ist gekommen, um sein Publikum im Ruhrgebiet glücklich zu machen. Auf früheren Tourneen hätten sich die Zuschauer des Öfteren beschwert, dass er nicht genug seiner eigenen alten Sachen spielt, erklärt der sympathisch schüchterne Amerikaner gleich zu Beginn. Um das zu vermieden, gibt es gleich als zweites Lied "Wait" von den Secret Stars ("Ihr kennt das vielleicht in der Version von Death Cab For Cutie, aber bei denen klingt es ganz anders", sagt er trocken als Einleitung), und auch sonst spannt er den Bogen von seiner aktuellen Soloplatte "Wishes Of The Dead" über seine Werke mit den Glorytellers und Chris Brokaw zurück bis zu den frühesten Tagen von Karate, als er bei der Zugabe eine großartige Version von "Today Or Tomorrow" spielt. Noch mehr Spaß, als seine eigenen Songs zu spielen, bereitet ihm allerdings das virtuose Zelebrieren von ausgesuchten Coverversionen, bei denen er nicht nur als Instrumentalist an der Akustikgitarre begeistern, sondern auf herrlich unaufgeregte Weise sein immenses Wissen über Jazz, Blues und (am Rande auch) Country mit seinem Publikum teilen kann. Kein Wunder, schließlich ist Geoff nebenbei noch Musikdozent! Mit kleinen lehrreichen Anekdoten bringt er seinen Zuhörern Stücke von John Fahey ("In Christ There Is No East Or West"), Mississippi John Hurt ("Spike Driver Blues"), Elizabeth Cotten ("Take Me Back To Baltimore"), Bill Monroe ("Blue Moon Of Kentucky") oder Norman Blake ("Napoleon Crosses The Rhine") näher und lässt so gewissermaßen Musikgeschichte lebendig werden. Edutainment der Spitzenklasse!