Tav Falco ist ein Mann der ganz, ganz alten Schule. Seit Jahrzehnten pflegt der fast 70-jährige Amerikaner nun bereits seinen herrlich dekadenten, aber dennoch vollkommen ungekünstelten Southern-Gothic-Style und versprüht Charisma wie sonst nur Roy Orbison oder Bob Dylan. Sein Theater-Background sorgt derweil dafür, dass seine Auftritte mehr sind als nur Konzerte. Kein Wunder also, dass Panther-Burns-Drummerin Giovanna Pizzorno das fabelhafte Gastspiel im MTC mit einem Bauchtanz eröffnet und Falco samt Tanzpartnerin zur Mitte der weit über zweistündigen Show einen Tango aufs Parkett legt. Musikalisch mischt der lange Jahre in Memphis heimische Tausendsassa mit punkig anmutender Attitüde Rockabilly, Garage-Rock´n´Roll, Psychedelic, Soul und Blues, neue Songs mit alten aus seligen "Behind The Magnolia Curtain" -Tagen, eigene mit Covern wie "Green Onions" oder "Goldfinger". Dabei setzt er dem willkommen rabiaten Sound seiner vierköpfigen Band geradezu aufreizende Gelassenheit entgegen. So greift er, ohne mit der Wimper zu zucken, gleich mehrfach zum Kamm, um seine Tolle wieder in Form zu bringen, und bleibt auch ob der bierselig tobenden Menge vor der Bühne äußerlich unbeeindruckt. Altehrwürdiger Südstaaten-Gentleman oder manisches Rock´n´Roll-Tier? Tav Falco ist beides.
Weitere Infos: www.myspace.com/pantherburn