Mit den sympathisch unorthodoxen Piano-Songs ihres Debüts „Silver Heart“ konnte die junge, von Regina Spektor und Joanna Newsom inspirierte Kanadierin Caroline Keating letzten Herbst Adult-Pop-Fans und Indierocker mit Herz gleichermaßen verzaubern. Eine Liebesaffäre, die sich inzwischen auch in vielen neuen, betont europäisch gefärbten Songs widerspiegelt, die die Pianistin am vorletzten Abend einer viermonatigen Europa-Gastspielreise gemeinsam mit Violinist Sebastian Chow im wunderbar heimeligen Ambiente des Bürgerbahnhofs in Wuppertal-Vohwinkel vorstellte. So handeln ihre Lieder nun zum Beispiel vom Nachtleben in ihrer temporären Heimat Leipzig, ja, sie ist inzwischen so assimiliert, dass sie ein Lied über das Verreisen nicht korrekterweise "Vacation", sondern "Holiday" nennt, "weil die meisten Europäer die Ferien so bezeichnen." Musikalisch haben die neuen Lieder derweil genau den rauen Punch, der auf "Silver Heart" nur selten zwischen all den sanften, aber dennoch nie glatten Piano-Songs durchscheint. Zwischen den Stücken erzählte sie ohne jegliche Berührungsängste von ihren Erlebnissen der letzten Monate, von ihrer ersten Tour in Italien, von ihrem München-Aufenthalt am Wochenende des Champions-League-Finales ("Wir waren für Dortmund!") und zeigte sich von den lokalen Wuppertaler Attraktionen begeistert, als sie die Schwebebahn hübsch poetisch als "awesome trains dangling from the sky" bezeichnete. Ein hinreißender Abend!
Weitere Infos: http://www.carolinekeating.net