Dieser Mann ist ein Phänomen! 63 Jahre alt, doch stets ein Garant für eine höllische Show: Während Alice Cooper im Privatleben lieber mit seiner Familie in die Kirche geht, lässt er bei seinen Shows keine „Gräueltat“ aus... so liefen denn auch in Bremen die Musiker(innen) „blutbesudelt“ über die Bühne, ein übergroßer Frankenstein mit Cooper-Gesicht wankte ins Rampenlicht, und Coopers Enthauptung per Guillotine fehlte nicht. Daneben gab es Schwerter, Kreuze, Konfetti, Schlangentanz,... Wie in den guten, alten Siebzigern wurde nichts ausgelassen – schließlich wird derzeit mit „Welcome 2 My Nightmare“ ein Album präsentiert, dass als Fortführung eines Cooper-Klassikers von 1975 gilt. Dennoch war es keine Überraschung, dass neue Stücke eher provisorisch zum Einsatz kamen, während größtenteils ein Hit dem anderen folgte. Sogar „Clones“ aus Coopers „80er New Wave-Phase“ wurde als veritabler Gitarrenkracher arrangiert. Lediglich „Only Women Bleed“ sorgte für eine klitzekleine „Verschnaufpause“. In ungefähr 1 Stunde 40 Minuten lief ansonsten der krachende Querschnitt einer einzigartigen Karriere ab – inklusive Gitarrensolo der Gitarristin, plus einer atemberaubenden Extra-Performance der Rhythmus-Sektion. „Billion Dollar Babies“ entfachte bereits zu Konzertbeginn Stimmung, „Muscle Of Love“ krachte in die Mitte, und „Poison“ wurde gegen Schluss versprüht. Das Publikum war außer Rand & Band, nicht nur, weil die Instrumentalisten fortwährend (mit dem Cooper-Antlitz bedruckte) Plektren / Drumsticks unters Fan-Volk brachten. Die Show beinhaltete schließlich alles, was erwartet worden war, bevor sie mit „School´s Out“ infernalisch endete, nachdem der Uralt-Klassiker mit diversen Fragmenten aus Pink Floyd´s „Another Brick In The Wall“ etwas aufgefrischt worden war. Mit „Elected“ wurde eine Zugabe gewährt, dann war Schluss! Doch auch hier überraschte der Meister in seinem x-ten Bühnenoutfit des Abends: einem grünen Werder Bremen-Trikot mit der No. 18 sowie dem Namensaufdruck „A. Cooper“! That´s Entertainment!
Fotos: Ralf G. Poppe