Dany Boon ist in Frankreich ein erfolgreicher Komiker, der mit seiner Figur des netten Proleten auch bisher schon die Zuschauer begeistert hat. Jetzt jedoch hat er mit seinem Filmprojekt „Willkommen bei den Sch'tis“, bei dem er das Drehbuch verfasst, Regie geführt und selbst mitgespielt hat, nicht nur direkt den Kinorekord des erfolgreichsten französischen Films aller Zeiten, sondern fast auch die „Titanic“-Besuchsrekordmarke geknackt. Dabei war der Film eigentlich nur als nette Hommage an die Region gedacht, in der Boon aufwuchs. Boon stammt aus der Region Nord-Pas-de-Calais (das nördlichste Frankreich, direkt neben Belgien) was, zumindest den vorherrschenden französischen Klischees nach, ungefähr dem Ruhrgebiet gleichkommt, bloß viel schlimmer. Das Spiel mit diesen Klischees und deren Dekonstruktion durchzieht dann auch den ganzen Film, der im sonnigen Südfrankreich senen Ausgang nimmt: Postdirektor Philippe Abrams (Kad Merad) möchte seiner launischen Ehefrau zuliebe an die Cote d'Azur versetzt werden. Zur Wahrung des Hausfriedens geht er sogar soweit, sich für diese Versetzung als behindert auszugeben. Als der Betrug auffliegt, wird er stattdessen in den hohen Norden strafversetzt. Mit (herrlich überspitzt dargestellten) schrecklichen Erwartungen macht er sich auf den Weg und ist dann sehr überrascht, als sich seine neuen Mitarbeiter als herzlich und fröhlich erweisen und sich deren Heimat als durchaus liebenswert präsentiert. Allerdings gibt es mit seiner im Süden gebliebenen Frau ein Problem: Da sie ihn furchtbar leidend glaubt, kümmert sie sich plötzlich aufopferungsvoll um ihn. Um diesen neuen Hausfrieden nicht zu gefährden, muss Philippe verhindern, dass seine Frau erfährt, wie sympathisch der Norden sein kann...
FR 2008 / Regie: Dany BoonDarsteller: Kad Merad, Zoe Felix, Dany Boon, u.a.
Kinostart: 30.10.2008
Weitere Infos: www.willkommen-bei-den-schtis.de