Im Algerienkrieg an brutalen Verhören von algerischen Aufständischen beteiligt, wird dem Jaques Mesrine (Vincent Cassel) nach diesen Folterszenen die Rückkehr in das bürgerliche Leben seiner Eltern verleidet. Die Bürojobs in der Vorstadt, die der Vater ihm besorgt, öden den lebenshungrigen jungen Wilden an und so sagt er begeistert zu, als ein Jugendfreund ihm anbietet, sich an Einbrüchen zu beteiligen. In diesem Metier beweist Mesrine eine solche Abgebrühtheit und Rafinesse, dass ihn schon bald der Vorstadtpate Guido (brilliant als schmieriger Ganovenphilosoph: Gerard Depardieu) engagiert. Als Mesrine in eine Reihe von Morden verwickelt wird, flieht er vorerst nach Spanien und gründet eine Familie. Doch schon bald sind die Verlockungen des aufregenden Gangsterlebens größer als die Fürsorge für seine Kinder. Mesrine wird bei seinen Banküberfällen immer dreister, muss sich schließlich nach Kanada absetzen und bricht dort mehrere Male spektakulär aus dem Gefängnis aus. Inszeniert nach dem autobiographischen Buch des wahren Mesrine (der in den 70er Jahren einer der gesuchtesten Verbrecher Frankreichs war), hat Jean-Francois Richet nun das komplette Leben des Ausbrecherkönigs verfilmt. Allerdings hat er es dabei so genau genommen, dass ein Film nicht ausreichte. Die Geschichte bricht daher in diesem Film nach den ersten paar Ausbrüchen ab und wird in einem zweiten Film („Todestrieb“, der im April ins Kino kommt) fortgesetzt. Ob das taktisch klug ist weiß ich nicht, aber da beide Teile spannend gemacht sind,
FR 2008, Regie: Jean-Francois RichetDarsteller: Vincent Cassel, Gerard Depardieu, Cecile de France, u.a.
Kinostart: 12.03.2009