Guy Richie hat nach seinen ersten großen Erfolgen („Bube, Dame, König, grAS“ und „Snatch“) nur noch Werbespots und den grottigen Madonna-Streifen „Swept Away“ nachgereicht. Jetzt scheint er sich wieder auf seine alten Talente zu besinnen und wirft uns ein neues abgefahrenes British-Gangsta-Filmchen vor die Füße. In der langen Kreativpause hatte er allerdings vielleicht etwas zu viel Zeit, über seinem Plot zu grübeln und so kommt es, dass die Handlung auf mehreren Über- Unter- und Zwischenebenen Achterbahn fährt, bis man sich nicht mehr ganz sicher ist, ob der Film nun eine Salatschleuder oder der bestgetarnteste Schwindel seit Einführung des Kreisverkehrs ist. Die Kleinganoven One Two, Mumbles und Handsome Bob jedenfalls wollen endlich an das große Geld kommen. Da sie vom Londoner Halbweltchef Lenny Cole hereingelegt worden sind, müssen sie aber erst ihre Schulden abbezahlen. Da kommt es gelegen, dass die lässige Finanzjongleurin Stella ihnen einen heißen Tipp gibt, wo ein illegaler Geldtransfer abzugreifen sei. Das Geld gehört jedoch dem russischen Tycoon Uri Obomavich, der es ausgerechnet an Lenny Cole verschieben wollte, um Baugenehmigungen zu erschleichen. Das verkompliziert die Sache etwas. Obomavich ist alsbald nicht nur hinter seinem Geld, sondern auch hinter einem verliehenen Bild und auf Freiersfüßen hinter Stella her. Lennys Sohn Johnny, ein als vermisst geltender Rockstar, halluziniert im Drogenrausch philosophische Kommentare dazu und mehrere abgewrackte Typen stolpern mal mehr, mal weniger erfolgreich mit diversen Handlangeraufträgen durch die Geschichte. Etwas versponnen, aber unterhaltsam.
GB 2008, Regie: Guy RichieDarsteller: Gerard Butler, Toby Kebell, Thandie Newton, u.a.
Kinostart: 19.03.2009
Weitere Infos: rocknrolla-derfilm.de