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JULIUS FISCHER

Ich hasse Menschen – Eine Art Liebesgeschichte

(Voland & Quist, 271 S., 15,00 Euro)

Vor 3 Jahren bekannte der Lesebühnenmann Fischer schon einmal "Ich hasse Menschen" (s. WZ 07/18). Die damals noch etwas zusammen-gepuzzelt wirkende "Abschweifung" hat jedoch nicht gereicht, des Autors zarte Seele von allgegenwärtiger Misanthropie zu heilen, weshalb die nun erschienene Fortsetzung des Hasses zwar andere Mittel nutzt (wir haben hier beinahe so was wie eine richtige "Handlung" wegzulesen), in der Grundaussage aber bei mephistophelischer NegationsLust bleibt. Die Liebe ist weg (die gar nicht so heißende "Peggy" hat sich vom Helden scheiden lassen und seinem nunmehr Schlager singenden Bandkollegen zugewandt), das Testament des frisch verstorbenen Opa ist recht überraschend angelegt (was die Ursache für den Schlamassel im Rest des Buches bildet) und Kumpel Enrico ist nicht nur Dynamo-Dresden-(Ex)-Ultra, sondern dank solcher Erfolgstitel wie "Fit, Fitter, Sachsen" oder "Die Bierbel" auch BestsellerlistenKönig und Welttourneen absolvierender Besserverdiener. Dazu noch ein Kneipenbetreiber-Nazi als fieser Konkurrent in der GastroSzene Ostsachsens und die autogeile krumme Verwandtschaft aus Thüringen – das setting ist so (halb)lustig wie (voll)klischeetriefend. Für die leichte Sommerlektüre (oder als Beruhigung eines angekratzten Nervenkostüms) ist diese "Art Liebesgeschichte" aber bestens geeignet.
Weitere Infos: www.voland-quist.de/wppb_works/ich-hasse-menschen-eine-art-liebesgeschichte


Juli 2021
ANDRI HINNEN
HARALD MELLER / KAI MICHEL
IAN GITTINS
JULIUS FISCHER
MARIA BARANKOW / CHRISTAN BARON (HRSG.)
SARAH MOSS
SUE STUART-SMITH
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