(Klöpfer Narr, 259 S., 25,00 Euro)
Meine erste Begegnung mit Stanislaw Lem, dem großen Autoren philosophisch-utopischer Romane hatte ich mit etwa 14, als ich dessen frühen, aus heutiger Sicht etwas unterkomplexen und arg agitatorischen Roman "Planet des Todes" las. An eben diese Parabel auf die SelbstAuslöschung einer planetaren Zivilisation vermittels Massenvernichtungswaffen erinnert auch das Szenario in Lodemanns neuestem Buch. Der Mann, dessen 900-Seiten-Nibelungen-Roman "Siegfried und Krimhild" mir nach wie vor in bester Erinnerung ist, lässt hier den deutschen Raumfahrer Frank Brandt für die Dauer eines Denver-Berlin-Linienflugs von einem Reporterteam befragen. Brandt ist Rückkehrer von einer mysteriösen, weil nach großem TamTam plötzlich mit einer vollständigen Nachrichtensperre belegten Mars-Reise und der Journalist Marc Hecker erlangt nur mit Mühe das Vertrauen des vor NASA und Geheimdiensten Fliehenden. Der berichtet nicht nur von einer russischen Raumfähre mit gleichem Ziel, sondern auch, dass es auf dem Mars vor Äonen eine hochentwickelte Zivilisation gab. Deren Reste zerfallen bei der ersten Berührung zu Staub, tief unter der Oberfläche haben sich aber lesbare Spuren erhalten. Zwar müssen sich Logik und Stringenz des Romans gelegentlich der pazifistischen Botschaft unterordnen, aber dass Ausbeutung und BlockDenken sehr fatale Folgen haben können, kann nicht oft genug gesagt werden. Gern auch mal in einer so unterhaltenden Form wie hier.Weitere Infos: www.kloepfer-narr.de/mars-an-erde