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KERSTIN E. FINKELSTEIN

Straßenkampf

Ch. Links, 180 S., 15,00 EUR

Frau Finkelstein war 5 Jahre lang Chefin der "radzeit" und hat auch sonst schon viel zum Thema Radfahren publiziert, ist also als Expertin für eine verkehrspolitische Streitschrift durchaus qualifiziert. Ihr Buch mit dem Untertitel "Warum wir eine neue Fahrradpolitik brauchen" kommt zur rechten Zeit, denn bei aller E-Bike-Euphorie ist Radfahren (z.B. in Berlin, das kann ich aus täglicher Erfahrung bestätigen) noch immer mehr gesundheitsgefährdendes Abenteuer als ökologisch und ökonomisch vorteilhafte Fortbewegung. Das Buch ist – trotz manchen Ausflugs in administrative Details und einem nicht immer leisen agitatorischen Unterton – sehr gut strukturiert. Nach etwas Polemik zu den sozialisierten Kosten des PKW-Verkehrs und der auto-zentrierten Politik, Rechtsprechung und Verwaltung kommen nämlich konkrete Vorschläge (für Stadt und(!) Dorf) und durchdachte Ideen (auch aus anderen Ländern). Es werden Ansätze für eigene Aktivitäten vom Radentscheid bis zum zivilen Ungehorsam (Parking Day) aufgezeigt und schließlich auch vermeintlich rationalen Gegenargumenten (Schlechtwetter, zu langsam) klug begegnet. Der Blick auf gelungene Vorbildgemeinden (Houten/NL) und die abschließende Vision mit nur noch 8% mot. Individualverkehr im Jahre 2040 geben zusätzlichen Mut für den täglichen Kampf gegen den inneren Schweinehund und ignorante Autofahrer.
Weitere Infos: www.christoph-links-verlag.de/index.cfm?view=3&titel_nr=9081


Mai 2020
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