Salis Verlag, 245 S., 24,95 EUR
Paris ist die Kulisse für diese Geschichte. Nur die Kulisse! Denn die Umgebung ist nicht sehr wichtig. Entscheidend ist, dass es schneit. Dass Schnee den Lärm und die Hektik der Großstadt dämpft, ja beinahe erstickt. Dass es schneestill ist. Denn erstickt sind auch die Protagonisten, an ihrer Liebe, an ihren Taten. Welche unter Umständen schrecklich sind oder waren. Denn es gab vor einiger Zeit 2 tote Kinder, nur zum Teil Resultat eines schrecklichen Versehens. Oder es war ganz anders: "Nie hätte er in ihr eine Mörderin vermutet, stünde es nicht in allen Zeitungen. / Nie hätte er an ihrer Schuld gezweifelt, wäre er ihr nicht vorher schon begegnet." Trotz einiger infolge der Dichte der Erzählung aber kaum spürbarer Mängel in Dramaturgie, Sprache und Logik ist das Debut der Frau aus Rorschach ein großer Text, editiert in gewohnter Salis-Qualität inkl. dezent avantgardistischer Umbrüche im Drucksatz.Weitere Infos: www.salisverlag.com