Emons Verlag 253 S. / 236 S., je 9,90 EUR
Ich hatte es schon erwähnt, ich lese viel, aber wenig Krimis. Als ich nett gebeten wurde, mich mal mit den Romanen der Kölnerin Myriane Angelowski zu befassen, war der Einstieg in "Blutlinien" noch holprig, denn wie bei vielen Krimis erreicht auch hier das sprachliche Niveau nicht das "ernster" Literatur. Es gibt aber durchaus beachtliche Passagen, etwa die sehr eindrucksvolle Schilderung der letzten Lebensminuten des ersten Opfers eines manischen Homo-Hassers. Der treibt in (logisch!) Köln sein Unwesen und wird... Stop, nix verraten! Angelowskis vorheriger Roman ist psycholgisch (noch) härter, berührt mich zuweilen wirklich und ist dennoch inhaltlich fragwürdig, weil mit dem im "gesunden Volksempfinden" latenten Drang zur Selbstjustiz spielend. Aber auch hier gibt es stilistisch sehr gelungene Passagen (interessanterweise für mich wieder die letzten Lebensminuten - hier aber die des kinderschändenden Täteropfers) und jede Menge Spannung zur Entspannung.Weitere Infos: www.angelowski.de