Berenberg Verlag, 288 S., 25,00 EUR
Decker ist als Biografin für ungewöhnliche Blickwinkel und ihren ironischen Stil bekannt, den 200jährigen aber aus der Perspektive seiner Haustiere zu porträtieren, ist selbst für sie ein Wagnis. Trotzdem werden hier kongenial Lebens- und Tierbeschreibung mit philosophischen Exkursen und psychoanalytischer Werkbetrachtung verbunden. Erstaunlich auch, was sich aus den Quellen (v.a. Briefen) zu den jeweiligen Haustieren erschließen lässt, der Großteil von Deckers Beschreibungen ist durch Fußnoten untersetzt. An wenigen Stellen gerät die tierische Weltsicht zwar zu individualistisch und streift den "Wuff"-Kitsch, aber selbst dann funkelt die Schärfe der Analyse zu Schopenhauer-Gedanken und deren Widerhall in Wagners Kunst. Warum die Spätphase (Bayreuth) eher flüchtig behandelt wird, obschon die Hundezahl dort Meutenstärke annahm, bleibt trotzdem rätselhaft.Weitere Infos: www.berenberg-verlag.de