Salis, 320 S., 24,95 EUR
Thomas Meyers grandiosem Roman um Mordechai Wolkenbruch und seine Schickse (vgl. WZ 08/12) folgt die nächste Entdeckung beim Züricher Salis-Verlag. Mezger ist Nebenerwerbsmusiker und Dramatiker, sein Romandebut aber ebenfalls vielversprechend. Hat man sich erst mal an die eigenwillige Erzählperspektive gewöhnt, ist die Beschreibung der Stadtflucht einer Familie höchst spannend und handwerklich wie inhaltlich überzeugend. Selten habe ich eine so intensive Beschreibung des in letzter Konsequenz doch nicht stattfindenden (Fremd)Küssens gelesen, auch das demonstrierte Geschick bei der Ausleuchtung von Landbefindlichkeiten und Bergdorfatmosphäre ist rar. Was der halbe Dorfschreiber also mit dem Lehrerehepaar, dem Förster, den Gästen im "Hirschen" und auch innerfamiliär auszumachen hat, solltet ihr selbst nachlesen.Weitere Infos: www.danielmezger.ch