Suhrkamp, 447 S., 24,90 EUR
Südamerikaner liegen mir nicht so, aber Palomino Molero, Don Rigoberto oder der Geschichtenerzähler fesselten mich sehr, so daß Llosa lange vor seinem Nobelpreis auf meiner Favoritenliste einen festen Platz hatte. Die jüngst erschienene Lebensbeschreibung des irischen Freiheitskämpfers Roger Casement aber enttäuscht zutiefst. Dabei könnte der (mir vorher komplett unbekannte) Stoff soviel hergeben: Casement kämpft in jungen Jahren im Kongo und am Amazonas gegen die Ausbeutung der Ureinwohner und verirrt sich im 1. Weltkrieg in seiner irischen Freiheitssehnsucht in eine seltsame Allianz mit dem deutschen Kaiserreich. Auch seine Homosexualität böte Raum für große Literatur. Doch die sucht man in diesem Wirrwarr aus Orten und Personen vergebens.