(U|Books, 228 Seiten, 19,95 Euro)
Viele Geschichten ranken sich um Essen-Altenessen, um die Zeche Carl, um Kreator. Was aber ist die Geschichte hinter dieser Band, deren Musik so voller Härte und Unerbittlichkeit ist? Die Essener sind seit Jahren das nationale Flaggschiff des Thrash Metal. Mille Petrozza und seine Männer haben die Worte, die Songs und die Wucht, um all denen in den Hintern zu treten, die noch immer nicht begriffen haben, dass sie als Rädchen im System verheizt und dabei auch noch für dumm verkauft werden. Seit Jahren bereisen sie unermüdlich die ganze Welt, um diese Botschaft der Menschheit energetisch ins Ohr zu donnern.Autor Hilmar Bender hat sich tief in den Essener Norden begeben, um das Universum von Kreator zu verstehen, ihre Entstehungsgeschichte nachvollziehen zu können. Irgendwo zwischen Zechenkolonie, Müllverbrennungsanlage, Emscher, Abraumhalden, Proberaum und der großen weiten Welt trifft er Musiker, die zu Beginn keine Karriere geplant haben, sondern einfach nur ihren Vorbildern nacheifern wollten, um nicht so malochen zu müssen wie ihre Väter.
In der Geschichte kommen alle zu Wort, die an der Entwicklung und am Erfolg von Kreator teil hatten. „Violent Evolution“ ist ein Buch, das seine Faszination aus der Direktheit und ungekünstelten Montage von Erinnerungen und Anekdoten aller Beteiligten bezieht. Bender ist in seiner Erzählweise nicht gerade filigran, sondern eher Interview basiert. Aber so bietet sich die Gelegenheit einen recht unverstellten Blick hinter die Kulissen der Kreator-Maschinerie zu werfen.