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JONAS GOLDBAUM

Kein Rock!

JONAS GOLDBAUM

Jonas Goldbaum kommen aus Österreich, einem Land in dem blühende Musiklandschaften nicht gerade zu Hause waren, genauer gesagt aus Wien und damit haben sie ja schon wieder Glück gehabt. Derzeit werden sie in ihrer Heimat als beliebteste Live-Band abgefeiert und spätestens seit ihrem 2005 erschienenen Debut ‚Tower an Bodenpersonal‘, das durchweg gute Kritiken bekam, kennt wirklich jeder sie. Maßgeblich an ihrem Ruhm beteiligt ist der österreiche alternative Radiosender FM 4, der die Tunes der Vier rauf und runter spielte und mit einem Potential von einer halben Million Zuhörern als trendsetting gilt. Die richtige Band zur richtigen Zeit.

Und dann war da noch die Sache mit Jimmy Eat World!

„Yeah, wir haben Jimmy Eat World auf ihrem einzigen Deutschlandkonzert in Köln supporten dürfen. Ein Freund von uns war mit deren Management bekannt, spielte denen unsere Scheibe vor und es gefiel. Also wurden wir engagiert. Mann, ich habe mir vor der Show fast ins Hemd gemacht, so aufgeregt war ich. Die ersten zwei Songs war das Publikum total ruhig und nichts regte sich, aber um ehrlich zu sein war ich schon froh, keine ‚Jimmy Eat World‘ oder ‚Jonas go home‘ Chöre zu hören. So nach dem vierten Song sind sie dann aufgetaut und richtig mitgegangen.

Das ist der Unterschied zu Österreich: wenn die Leute eine Band dort nicht kennen, kommt kein Mucks, egal wie gut die sind.“

Jonas Goldbaum ist nicht die erste Band von Sänger Arne. Seit Mitte der 90er versuchte er sich in verschiedenen mehr oder weniger aussichtslosen Projekten, bis er schließ lich nach Wien ging und auf seine Bandmates traf.

„Man muss dazu sagen, dass Österreich musiktechnisch ein schreckliches Land war, total unterentwickelt. So undergroundmäßig war da gar nichts. Also habe ich die ganze Zeit mit verschiedenen Leuten Musik gemacht und keine Sau hat es interessiert. Also studierte ich Jura und brachte das sogar zu Ende, aber ich habe allein bei dem Gedanken auch in dem Job zu arbeiten, schon Albträume gekriegt und ich dachte nur ‚Es muss einfach klappen mit der Musik!‘ Als ich dann in Wien Flo, Martin und Thorsten traf, stimmte die Chemie sofort und nachdem wir uns ein Songrepertoire erspielt hatten, begannen wir wie die Verrückten zu touren, .“

Vor einigen Monaten wurde auch das Damoklesschwert, im eigenen Saft zu verkochen engültig von Ihnen genommen. Roadrunner zeigte sich interessiert, nahm die Jungs unter Vertrag und stubste damit die entscheidende Tür auf, auch im restlichen deutschen Sprachraum mehr Beachtung zu bekommen.

Das Konzept ging auf: Letzten Monat spielten Jonas Goldbaum im Vorprogramm von Nikola Sarcevic, dem Sänger von Millencolin.Sie werden in einem Atemzug mit Bands wie Madsen, Tocotronic, Sportsfreunde Stiller und Anajo genannt. Gar nicht schlecht, oder?

„Madsen mögen wir total gern, wenn deren Album höre, denke ich mir, das könnt auch von uns sein, der Vergleich mit Tocotronic hat uns auf Dauer total genervt, weil er immer wieder angebracht wurde und Anajo finde ich live eher lasch, obwohl sie ein wunderschönes Album abgeliefert haben. Sportsfreunde Stiller fand ich früher super, aber mittlerweile sind sie zu einer Poserkapelle verkommen. Wir hatten es eh schwerer als diese Bands, weil wir uns unsere Fans in diesem Miniland erspielen mussten und die ganze erste Zeit von niemanden potegiert wurden.“

Das hatte sich auch nicht nötig: Ihre Lässigkeit, Energie und vor allem der textliche Vorsprung zu den lyrischen Unfassbarkeiten vieler anderer deutschsprachigen Bands hat sie schon jetzt in die erste Reihe katapultiert. Sie rotzen ihr Ding mit cooler Gleichgültigkeit dahin, ein bisschen arrogant, ein bisschen linkisch und mit einer guten Portion Fuck You-Attitude!

Aktuelles Album: Unsere Welt Braucht Dich (Roadrunner)



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