Zeitlos schöne Indie-Popmusik: Mit einem Klanggewand, bei dem inzwischen Synths wichtiger sind als die zuvor betont organischen Handmade-Klänge, rückt die junge Sängerin, Pianistin und Songwriterin Stina Holmquist auf ihrer soeben erschienenen EP ´It Dances On The Windowsill´ ein Stück weit näher an den Zeitgeist heran und unterstreicht selbstbewusst und ambitioniert, dass Stillstand ein Fremdwort für sie ist. Im April bringt sie die neue EP gemeinsam mit ihrer Band u.a. in der RheinBühne in Bonn, im Gdanska in Oberhausen und dem Grend in Essen live auf die Bühne, bevor sie im Mai sogar beim legendären Orange Blossom Special in Beverungen zu Gast ist.
Unsere erste Begegnung mit der Musik von Stina Holmquist liegt kaum 18 Monate zurück, aber seitdem ist viel passiert für die aus dem Ruhrgebiet stammende Musikerin mit schwedischen Wurzeln: Umjubelten Club-Konzerten folgten Supportshows auf großen Bühnen wie für Giant Rooks oder Leoniden, und auch erste Preise konnte Stina bereits einheimsen. Auch musikalisch hat sich die 22-Jährige verändert und weiterentwickelt, wenngleich die Emotionalität, die Stinas Lieder in leiseren Momenten (´Blue Light´) genauso ausstrahlen wie in vor Energie sprühenden Nummern à la ´I Do´, zum Glück geblieben ist. Die Musik begleitet Stina dabei schon so lange, dass sie sich gar nicht mehr daran erinnern kann, was genau den Wunsch, Musikerin zu werden, in ihr ausgelöst hat.„Irgendwie war dieser Traum, Musikerin zu werden, immer da“, erzählt sie im WESTEZIT-Interview. „Ich habe mich ganz lange schwer damit getan, Songs zu schreiben, die sich nach mir anfühlen. Dadurch hatte ich früher das Gefühl, dass ich den Traum nicht realisieren kann. Irgendwann hat es dann klick gemacht beim Songwriting, und das war eines der schönsten Gefühle."
Das Resultat ist Indie-Pop mit modernem Anstrich, der bei aller Melancholie doch auch tröstend Hoffnung spenden will und dabei ausdrückt, was derzeit viele (junge) Menschen bewegt, oder wie Stina selbst es beschreibt:
„Ich schreibe gerne Songs über Dinge, die ich sehe, die ich wahrnehme, lese, fühle und die um mich herum passieren. Unsere Debüt-EP trägt den Namen ´It Dances On The Windowsill´. Das ist ein Auszug aus einem der Songs, ´Blue Light´. Dieses Bild, aus dem Fenster zu schauen, Menschen oder sich selbst zu beobachten oder sich selbst in deren Geschichten zu verweben, ist etwas, das in meinen Songs oft vorkommt. Der EP-Titel fängt genau diesen Moment ein und steht gleichzeitig dafür, wie ich Songs schreibe."
Für ´It Dances On The Windowsill´ fand Stina Unterstützung bei Produzent Alex Sprave (Fil Bo Riva, Steiner & Madlaina, Luke Noa), um die Songs auch klanglich perfekt in Szene zu setzen. Doch was macht eigentlich gute Musik für Stina aus?
„Ich glaube, das ist super-subjektiv“, antwortet sie. „Mich persönlich muss Musik berühren und irgendwo im Herzen treffen. Ich liebe es, wenn mich Musik, ob musikalisch oder lyrisch, so überrascht und beeindruckt, dass ich den Song einen ganzen Tag in Dauerschleife laufen lassen kann. Und ich finde gute Lyrics unglaublich wichtig. Texte können wahnsinnig ehrlich sein oder auch total verworren, wo sich die eigentliche Message hinter ganz vielen Bildern versteckt. Ich glaube, beides kann super-berührend sein."
Mit ´It Dances On The Windowsill´, da ist sich Stina sicher, hat sie nun einen ganz wichtigen Schritt gemacht – oder besser, den ersten von vielen, die noch folgen sollen.
„Jetzt unsere erste eigene EP zu veröffentlichen, macht mich wahnsinnig stolz und glücklich. Mit Alex Sprave zu arbeiten, war auch etwas, was ich mir total gewünscht habe und was dann in Erfüllung gegangen ist. Ich bin total gespannt auf alles, was noch in diesem Jahr kommen wird."
Zunächst einmal sind das die bereits erwähnten Konzerte und Festivalauftritte mit ihren Mitstreitern, auf die sich Stina ganz besonders freut.
„Ich liebe es sehr, auf der Bühne zu stehen und die Musik, die ich schreibe, mit Menschen zu teilen, die mit so unterschiedlichen Hintergründen zu unseren Konzerten kommen. Als Band gemeinsam auf der Bühne zu stehen und dabei miteinander, aber auch mit dem Publikum verbunden zu sein, ist ein wahnsinnig tolles Gefühl. Das hat immer irgendwie etwas Magisches."
Aktuelle EP: It Dances On The Windowsill (Eigenveröffentlichung)
Weitere Infos: www.stinaholmquist.de Foto: Thomas Berns