The Bland gelten als die wildeste Live-Band Schwedens: Sänger Axel Öberg erzählt im Interview von ihrem neuen und dritten Album ´Beautiful Distance´, ihrer eigenen Hütte mitten im Wald und warum Konzerte in Deutschland für sie immer etwas Besonderes sind. Zwischen ´Strangers on the Side of the Street´ und ´Each Bend I Pass´ lagen vier Jahre, ´Beautiful Distance´ erscheint nun nach nur einem weiteren Jahr – was hat den Entstehungsprozess so sehr beschleunigt?
“Nach ´Strangers on the Side of the Street´ haben wir viele Veränderungen durchgemacht. Wir zogen in den Wald und beschlossen, dort, auf dem Land, ein Studio für uns selbst zu bauen. Das hat also ein wenig Zeit gekostet. Nachdem wir unser Studio aufgebaut hatten, nahmen wir eine Live-Session auf, die aber kaum Zeit in Anspruch nahm. Danach gingen wir zum ersten Mal tief in eine echte Studioproduktion und versuchten, ein hörbar originelles Album zu bekommen. Ich schätze, dass diese Zeitspannen also ziemlich zufällig waren.”Aufgenommen habt ihr das Album in einer Hütte im Röda Park – schriebt ihr etwas davon unter dem Einfluss der anderen Musiker und Künstler dort auch neu? Habt ihr sie um Feedback gebeten?
“Wir alle hören tonnenweise Musik. Einige von uns stehen auf modernen Indie und Pop, während andere mehr auf die klassischen 60er Jahre Sachen stehen. Ich schätze, alles steht unter einem unterbewussten Einfluss – aber wir haben nicht wirklich versucht, uns von etwas Bestimmtem beeinflussen zu lassen, um ehrlich zu sein. Die Mischung aus all unserem Zuhören ließ diesen seltsamen Klang entstehen.
Und Feedback? Einige Freunde besuchten uns im Studio – zum Glück machen viele von ihnen Musik, das war also sehr nützlich.”
Ihr werdet sehr oft für eure Live-Auftritte gelobt: Wenn ihr neue Songs schreibt, denkt ihr dann auch darüber nach, wie sie live funktionieren würden und wie sie wahrgenommen werden können?
“Wir sind so froh, dass das der Fall ist. Oft sagen mir die Leute, dass wir beim Spielen glücklich aussehen. Wir neigen dazu, die Kontrolle über jede Show zu verlieren, was alles spannend macht. Ich weiß nie, was passieren wird.
Über die Lieder: Nein. Wir wollen immer nur, dass der Song so gut wird wie er für sich werden kann. Wenn er aber nicht schön genug ist, um ihn live zu spielen, würden wir ihn ein wenig ändern.”
Ihr spielt wahnsinnig viele Shows in Deutschland – was macht die Konzerte hier besonders für euch?
“Wie kann man Deutschland nicht lieben? Seit wir in Deutschland Fuß gefasst haben, hatten wir das Gefühl einer ganz neuen Verbindung und konzentriertes Zuhören aus der Menge. Es war ein Gefühl von Magie – seit dem ersten Tag. Und seit wir angefangen haben, kommen die Leute zu weiteren unserer Konzerte und lassen uns auf eine Weise wachsen, die sich natürlich anfühlt.”
Ihr habt in den Sozialen Medien gepostet „Our goal is to grow this tour a life on it’s own and welcome you all to be part of it. To connect in a deeper level than just band and audience.” – Wie wollt ihr das erreichen?
“Ich kann nicht genau sagen, wie das ablaufen wird – das wäre ja ein Spoiler. Wir planen, das Publikum in die Entwicklung von Originalsounds für jede Show während unserer Live-Sets einzubeziehen und die Stimmung in jeder Show und an jedem Ort zum Ausdruck zu bringen. Hoffentlich löschen wir in irgendeiner Weise die Grenze zwischen Szene und Publikum.
Wir waren eine Zeit lang in einem Schloss außerhalb von Hof, wo wir verschiedene Wege zur Stimulierung unserer Kreativität übten. Wir werden euch die Geschichte davon erzählen, während wir versuchen, euch alle in verschiedene Rituale einzubeziehen, die aus dieser Zeit stammen.”
Ihr werdet oft nicht als „Band“ beschrieben, sondern als „Freundeskreis“. Wie kommt es, dass es euch so wichtig ist, dass ihr primär als Freunde und erst sekundär als Band wahrgenommen werdet?
“Das ist nichts, was wir konkret erreichen wollten. Das ist nur, wie die Leute uns zufällig wahrnehmen. Wir haben auf Tour sehr viel Spaß zusammen und tanzen nach so ziemlich jeder Show noch zusammen. Come dance with us!”
Aktuelles Album: Beautiful Distance (Backseat)
Foto: Olof Grind