In Zeiten, in denen Indierock zum allgemein akzeptierten Mainstream zu werden verspricht, hört man immer häufiger die Frage: Und wer schafft Perspektiven? Dazu basteln Alex Mofa Gang mit Eleganz, Hingabe und Detailliebe an alternative Fakten. Die Reise geht weiter, allerdings ändert der fiktive Charakter Alex die Sichtweise. Folglich schlüpft er auf dem aktuellen zweiten Album ´Perspektiven´ in die Rolle des Beobachters.
Neue Bekanntschaften und zwielichtige Gestalten verschmelzen zu einem musikalischen Episodenroman, den Alex in Momentaufnahmen festhält. Des Weiteren erzählt ´Perspektiven´ auch die Geschichten die Alex Mofa Gang erleben.Es ist ein Album für den Augenblick, in dem es über Liebe, Fehler, Freuden und Laster geht. Wider ihrem Namen sind die Bandmitglieder alles andere als prollig, schließlich erfinden sie zwischen Schwermut und Demut, zwischen Schwerelosigkeit und Entbehrlichkeit kuriose ´Perspektiven´mit allerlei Anknüpfungspunkten für viele. ´Perspektiven´ ist ein Paradebeispiel dafür, wie musikalisch große Erwartungshaltungen mit einem Mix aus Indie, Pop & Punk – ohne Politik und Religion zu thematisieren - in Erfüllung gehen.
Worüber handeln die Texte der Songs eures aktuellen Albums?
„Grundsätzlich würde ich mit Blick auf die Platte sagen, dass das aktuelle Zeitgeschehen und gesellschaftliche Zustände inhaltlich mehr Platz bekommen haben. Aber auch ein paar einschneidende, sehr persönliche Erlebnisse haben ihren Weg in die Erzählungen von Alex gefunden.“
Was war euer Leitgedanke für zum aktuellen Albumtitel und welche Bedeutung hat er für euch?
„Der Albumtitel hat sich nach und nach immer mehr aufgedrängt. Während wir Alex auf ´Die Reise zum Mittelmaß der Erde´ über einen längeren Zeitraum, quasi dokumentarisch begleiten, ist auf ´Perspektiven´ der Zeitrahmen und - um im Bild zu bleiben - der Bildausschnitt enger. In diesem Zusammenhang hat es uns gefallen, Alex auch nach links und rechts schauen zu lassen, ihn mehr zum Erzähler zu machen, als lediglich Selbstreflektionen zu besingen.“
Was im direkten Vergleich ist der wesentliche musikalische Unterschied zwischen dem aktuellen und vorigen Album?
„Unser Debüt haben wir zu großen Teilen aus vorgefertigten Demos und Grundideen der Einzelnen zusammengetragen, bis wir neben dem inhaltlichen Leitfaden ein Album fertig hatten, das wir selber gut fanden. ´Perspektiven´ ist sehr komprimiert entstanden. Wir hatten den großen Luxus, uns intensiv und ohne Zeitdruck im Studio einzuschließen zu können, um die Platte schreiben und produzieren zu können.“
Was war die Intention für den musikalischen Kontrast?
„Tatsächlich haben wir gar nicht so das Gefühl großer musikalischer Kontraste. Es fühlt sich mehr als Erweiterung unseres Spektrums an, vielleicht und hoffentlich mit den Erfahrungen unseres Bandbestehens, facettenreicher werden zu können. Es fühlt sich fantastisch an, auf ´Perspektiven“ eine Reise voll innerer Kraft zu unternehmen. Außerdem ist in der Zwischenzeit unendlich viel passiert. Wir haben z.B. Konzerte in Argentinien gespielt, was durch unsere Freundschaft zur La Vela Puerca Familie dazu geführt hat, dass wir in einem Lied echte Bläser haben konnten – aufgenommen in Südamerika.“
Mit welchem Album, vorausgesetzt das Ansprüche im Zuge der Zeit wachsen, seit ihr zufriedener?
„Eindeutig unser neues Baby ´Perspektiven´ – die Antwort wird wohl bei jeder Band und jedem Künstler immer die selbe sein. Aber ja, die Entstehung der aktuellen LP stand das vergangene Jahr im Mittelpunkt unseres Lebens. Der ganze Prozess war sehr intensiv, ich denke, wir sind an vielen Stellen gereift, konsequenter geworden und im Kollektiv gewachsen. Wir sind schlicht sehr zufrieden mit dem Ergebnis und voller Vorfreude darauf, das auch endlich mit anderen zu teilen.“
Aktuelles Album: Perspektiven (PeopleLikeYou / Sony) VÖ: 06.10.