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STONE THE CROW

Prophet im eigenen Land



Während Stone The Crow im fernen Südostasien, wo sie mit beachtlicher Video-Rotation und mit „Year Of The Crow“ ein Album des Monats in den Verkaufscharts stehen haben, fast schon Superstars sind, kümmert sich im Heimatland der jungen Schwaben niemand so recht um diese außergewöhnliche Band. Hierzulande haben Newcomer seit jeher mit heftigem Gegenwind zu kämpfen. Ob sich der Wind demnächst drehen wird, darüber wusste Sänger Marc Zillmann zu spekulieren.

Nach einem ernüchternden Ausflug in die Welt der Majorlabels sind Stone The Crow wieder da angekommen, wo sie sich wohl fühlen. „Wir haben inzwischen ein kleines aber feines Label gefunden, das sich richtig um uns kümmert und wo wir die Nummer eins sind. Das haben wir unserem Manager zu verdanken, der schon früher mit den Jungs von Southside Records zusammengearbeitet hat.“ Dabei schienen ja mit Majorvertrag und Videorotation auf dem alternativen Musikkanal alle Anzeichen auf den großen Durchbruch hinzudeuten. „Es ist schwieriger geworden für deutsche Bands, seitdem es kein Nischenprogramm mehr im hiesigen Musikfernsehen gibt. Unser neues Video wurde auch prompt von den beiden großen Sendern abgelehnt, weil es ihnen nicht gut genug war. Das ist immer so ein Glücksspiel.“ Dennoch fühlen sie sich nicht als Band zweiter Klasse. „In der Bundesliga spielen wir schon mit, aber es gilt sich immer wieder zu behaupten. Und wir haben es leider noch nicht aus dem Newcomer-Status heraus geschafft.“ Deshalb setzen sie nun erneut alles auf eine Karte, um von ihrer Arbeit endlich leben zu können, ohne jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen. „Leben lässt es sich mehr schlecht als recht, aber wir kommen dank der Unterstützung unserer Familien über die Runden. Nebenher jobben geht halt nicht. So ist das eben als Musiker: Entweder man macht es ganz oder gar nicht. Aber wir wollen es ja nicht anders.“ So kompromisslos sie ihr Bandleben durchziehen, so engagiert gingen sie auch die Produktion ihres inzwischen dritten Studioalbums „Reduce To The Max“ an. „Wir hatten angefangen die B-Seiten für unsere Single ‚People Are People‘ selber zu produzieren. Das hat so gut funktioniert, dass wir uns gesagt haben ‚Warum nicht auch das Album?‘ Früher ging immer ein Produzent drüber und danach klangen unsere Songs am Schluss zu glatt. Also haben wir es diesmal lieber selber gemacht.“ Dementsprechend klingt nun alles etwas persönlicher und mehr aus dem Bauch heraus. „Unser Sound ist sehr viel härter geworden, vor allem durch die vielen Gigs, die wir gespielt haben. Da geht man mehr aus sich heraus. Das Album ist sehr direkt und rau, man hört richtiggehend das pure Bandfeeling.“ Aus dem Live-Set hat es tatsächlich auch ein Song auf die Platte geschafft, der zunächst eigentlich nur als ein Gimmick für Konzerte gedacht war. Marc darüber: „People Are People war damals mein Lieblinglied und auch der erste Song, den ich jemals aufgenommen habe. Das war mit elf Jahren bei einem Freund auf einem kleinen Kassettenrekorder.“ Mit diesem Stück zollen Stone The Crow einer Band Tribut, deren Einfluss auf den eigenen Stil immer deutlicher wird. „Wir stehen damit schon etwas zwischen den Szenen. Unseren Stil mit den elektronischen Einflüssen gibt es in Deutschland sonst kaum. Aber ich finde, das macht uns zu etwas besonderem.“

Aktuelles Album: Reduce To The Max (Southside Records)



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