Sie zelebrieren den Sound der East Coast und könnten nicht amerikanischer klingen, wer sie das erste Mal hört, hat das Gefühl, dass Punkrock sich gerade nur einen Bierdosenwurf entfernt anschickt, seinen weltverändernden Lauf zu nehmen. Ihr Sound erinnert irgendwie an Rancid, die Dropkick Murphys, ist aber gleichzeitig so brachial neu, dass man ihre neue Scheibe immer und immer wieder hören will – und zu aller Überraschung kommen sie aus Tschechien – bsssssss, noch mal zurück: Richtig! Nix Boston, nix NY, nicht einmal ein verschlafenes Nest irgendwo in Pennsylvania: Von Pipes and Pints ist hier die Rede und dies ist der Sound der Straße – in Prag!
Yep, diese herrlich schmutzigen Bad Boys gründeten sich 2006 in der in der goldenen Stadt und machen sich seither auf mit ihrem Celtic Punk die Bühnen diesseits und jenseits des großen Teichs zu erobern: Die Kombination aus Punkrock und Folk ist seit den Pogues nicht mehr neu, Pipes and Pints schleppen außerdem noch einen Dudelsack mit sich rum und fertig ist das Erfolgsrezept.Innerhalb weniger Jahre schafften Syco, Vojta und Co. raus aus ihrer Garage und mehrmals kreuz und quer durch Europa. Sänger Syco Mike kommt übrigens tatsächlich gebürtig aus Kalifornien und zog mit nichts außer seinem Hund Tequila in die Tschechische Republik, um als dauerhaftes Mitglied bei der Streetpunk Combo dabei sein zu können. Wenn das nicht Bestimmung ist…
Wenn man Euch so hört, denkt man unwillkürlich an Dropkick Murphys, Streetdogs und natürlich die Pogues. Wie sehr hat Euch eine dieser Bands beeinflusst?
“Die Pogues haben uns natürlich am meisten beeinflusst, wie sie das wohl mit jeder Band getan haben, die sich diese Art von Musik ausgesucht hat. Shane Mc Gowan ist Gott und einzigartig. An ihm und den Pogues kommt ja gar nicht vorbei, wenn man Punkrock mit irgendeiner Form von volkstümlicher Musik kombiniert. Aber das wirklich Besondere war gar nicht mal ihre Musik, sondern ihre Wildheit und Attitude, ihre Freude auf der Bühne zu stehen und ihre eigenen Songs zu genießen.”
Und was hat Euch auf die Idee gebracht einen Dudelsack in Euer Lineup einzubauen?
“Es war dieser Wunsch eine Punkrockband mit einem melodischen Instrument als Hauptbestandteil zu haben. Ich habe es einige Zeit mit einer Trompete versucht, mit ziemlich mäßigen Fortschritten, also erfüllte ich mir eines Tages meinen größten Traum und lernte Dudelsack zu spielen und siehe da, es klappte. Glücklicherweise stieß ich auf einige Leute, die die gleiche Art von Musik machen wollten und voller Energie und Hingabe steckten. Unser heutiger Sound ist der gemeinsame Nenner unserer Vorlieben. Gott sei Dank traf ich diese Jungs!”
Woher nehmt Ihr die hauptsächlich die Inspiration für Eure Songs?
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich verarbeite in unseren Songs die ganzen Geschichten, die mir bisher widerfahren sind. Die waren nicht immer toll und wir sind auch schon ganz schön durch den Dreck gekrochen, aber ich wusste immer dass ich Musik machen will und unsere Songs sind mein Ventil. Unser Album ‚Found and Lost‘ ist tiefsinniger und emotionsgeladener als unsere vorherige Scheibe, weil ich mich mittlerweile mehr traue, einfach rauszulassen, was mich gerade bewegt. So was klappt nicht von Anfang an, obwohl es mein größtes Glück ist, unsere Musik vor anderen spielen zu können. Ich habe nie irgendwas anderes machen wollen.”
Pipes and Pints sind…
“Rock Roll Ride!”
Was sind Eure Pläne für den Rest des Jahres?
“Wir wollen spielen, spielen und noch mal spielen. Wir haben uns generell vorgenommen es auf mindestens 8-10 Shows pro Monat zu bringen Tendenz steigend. Wir schauen uns immer nach Möglichkeiten um und würden am liebsten noch viel mehr touren. Im Dezember steht eine kleine Tour in Deutschland an, also kommt vorbei und sagt ‚Hi‘!
Aktuelles Album: Found And Lost (PeopleLikeYou / EMI)