Al and the Blackcats rocken seit 1981, wird überall behauptet, und das an sich ist ja auch nicht merkwürdig, stutzig wird man erst, wenn man bemerkt, dass die meisten Bandmitglieder 1981 noch gar nicht geboren waren... Um genau zu sein, alle bis auf einen und hier sprechen wir von Al himself, der mittlerweile auf die sechzig zugehend auf eine bewegte Vergangenheit in Sachen Musikbusiness zurückblicken kann. Als Frontmann der ‚Fabulous Rockabillies‘ gehörte er zu den ersten, die der Verheißung jenes Rockabilly-Revivals in den frühen Achtzigern erlagen, dass auch Ikonen wie die Stray Cats hervorbrachte.
Und hier schließt sich der Kreis, denn sein Mitwirken bei den ‚Fabulous Rockabillies‘ war der Auslöser für die Gründung von ‚Al and the Blackcats‘ . Alles begann mit einem Anruf aus den Niederlanden.„Ich wurde eines Tages gefragt, ob ich nicht Lust hätte zu kommen und ein paar Shows zu spielen. Ich war direkt begeistert von der Idee, hatte aber ein Problem: meine alte Band existierte seit Ewigkeiten nicht mehr und so brauchte ich neue Musiker. Ein Freund machte mich auf die drei Jungs aufmerksam, ich hörte sie mir an und die Sache war entschieden. Die Chemie stimmte, wir nahmen schnell ein Album auf und gingen auf Tour. Wir touren fast das ganze Jahr und es ist faszinierend, wie meine Jungs abräumen und wie viele Fans sie sich bereits erspielt haben.
Ich halte mich auf der Bühne im Hintergrund. Ich spiele stets nur ein paar Songs mit ihnen und trete dann wieder ab, aber Jeeez, während ich auf der Bühne stehe fühle ich mich selbst wieder wie 20, danach eher wie 120, aber das ist es mir jedes Mal wert. Ich genieße es einfach viel zu sehr wieder aufzutreten, auch wenn ich mir eingestehen muss, dass die anderen Bandmitglieder wesentlich mehr Resonanz bekommen, besonders von den Girls natürlich, aber was erwarte ich? Ich hatte ja schließlich auch meine Zeit.“
Al & The Black Cats spielen allerpursten Rock‘n‘Roll und mit pur meine ich nicht dieses öde Einheitsgezupfe, dass zu Unrecht den Namen ‚Authentic‘ trägt.
Sie rocken mit einer brachialen Energie drauflos, die jeder Punkrockband zur Ehre gereicht, verlieren dabei aber nie ihr traditionelles Grundelement aus den Augen. Ein sehr ungewöhnlicher Sound für drei Jungs aus Michigan, die viel zu jung sind diesem Kult derart anheimzufallen und stattdessen doch eher Psychobilly or Punk & Roll bevorzugen müssten.
„Michigan ist ein sehr besonderer Platz, wenn es um Musik geht. Es steht für Authentizität und Purismus, egal um welches Genre es sich handelt, ob Rock, Punkrock oder Rockabilly. Die Musik steht immer im Vordergrund, nie die Subkultur oder die Szene. Wie unser Drummer es sehr treffend ausdrückte ‚Die meisten Psychobillybands sind so sehr damit beschäftigt Psychobillies zu sein, dass sie darüber vergessen, gute Musik zu machen. Das wird uns nie passieren.“
Es ist für keinen zu übersehen, dass die Black Cats dabei sind, für Furore zu sorgen: Quietschende dahinschmelzende Mädchen waren ein Phänomen, das bisher eher im Zusammenhang mit Tiger Army zu beobachten war und die sind so arrogant, dass einem das Quietschen im Halse stecken bleiben will. Tony, Eric und Hugh punkten mit Allürenlosigkeit und Enthusiasmus. Eigenschaften, die sie sehr beliebt machen. So kommt ihnen das enge Bandgeflecht in den Niederlanden und Belgien zugute, sich auch in Europa heimisch zu fühlen.
„Wir haben das unglaubliche Glück gehabt, sehr zuvorkommend aufgenommen worden zu sein. Wenn wir Hilfe benötigen, um was auch immer es geht, wird sie uns angeboten.
Wir haben Freundschaft mit einigen der hiesigen Bands geschlossen, wie z. B. Bang Bang Bazooka, Peter Pan Speedrock oder den Rumba Kings. Es ist hier völlig normal, das man gegenseitig die Shows der anderen besucht und sich gegenseitig unterstützt. Als wir das Angebot bekamen zu Sunny Bastards zu gehen, haben wir uns bei einigen dieser Bands erkundigt und Rat eingeholt. Sie alle haben uns geraten anzunehmen und zu unterschreiben. Ohne solche Freunde bist Du nichts. Und ohne unsere Fans erst recht nicht. Sie sind der Grund, warum wir überhaupt hier sind.“
Aktuelles Album: Givin’ Um Something To... (Sunny Bastards / Broken Silence)