The Beanies are back! Malta’s immer noch einzige relevante Band jenseits der Folklore gibt es also noch. Und das, obwohl das alte Label eingestampft wurde und die drei Bohnenzüchter aufgrund persönlicher Umstände und eines Todesfalls in der näheren Umgebung eine längere kreative Auszeit nehmen mußten. Das neue Album, "Dance Baby Dance", entstand deswegen in Eigenregie und wird jetzt – peu a peu und Land für Land – an den Fan gebracht. Nach dem fulminanten Start, der allerorten Kritikerlob einbrachte und bis zur umjubelten Support-Tour von Philip Boa führte, haben sich Alison Galea, Ian Schranz und Mark Sansone heutzutage auf einem überschaubaren Level eingerichtet, wie es scheint.
"Nachdem wir festgestellt hatten, daß so etwas für uns nicht funktionierte, gibt es für uns künftig keine internationalen oder weltweiten Plattenverträge mehr", erklärt Alison Galea, "sondern mehrere Veröffentlichungen in verschiedenen Regionen, die es uns ermöglichen, intensiv mit dem jeweiligen Label zusammenzuarbeiten." Zum neuen Konzept gehört auch, daß die neuen Sachen in Eigenregie eingespielt wurden – wieder mit Produzent David Vella aber ohne Druck durch ein Label. Ist das vielleicht der Grund, warum das neue Material direkter, simpler klingt, als die zuweilen verspielten Sachen der Vorgängeralben? "Ja", bestätigt Alison, "denn der ‘Masterplan’ war der, einfach ins Studio zu gehen, und Songs aufzunehmen, die wir zwischen 2002 und 2004 geschrieben hatten. Natürlich war der Ansatz dabei ein anderer - denn wir wollten uns ja nicht wiederholen. Das Ziel war, die Songs so einfach wie möglich zu halten, so daß diese auch ohne Overdubs und Effekte wirken." Dazu zählt auch, daß die Beanies 2005 zu einer ‘richtigen’ Gitarrenband geworden sind. Alison hat die anläßlich der letzten Scheibe aufgestellten Bedenken, mit ihren Gitarrenkünsten bereits am Ende zu sein, überdacht, und bekennt sich heutzutage mehr denn je zum Instrument ihrer Wahl. "Die Beangrowers sind eine Gitarrenband", bekennt sie denn auch, "nicht mehr, aber auch nicht weniger." Gilt diese neue Geradlinigkeit denn auch für die Texte? Es fällt z.B. auf, daß sich keine richtigen Balladen auf der Scheibe befinden, selten einmal langgezogene Passagen auftauchen und statt dessen viel mit Mantra-artigen Wiederholungen gearbeitet wird. "Nun, geplant haben wir das ganz sicher nicht so", meint Alison, "die Stücke wurden ja zum Beispiel nicht zur selben Zeit geschrieben. Das kann also entweder Zufall sein oder andererseits Absicht – dann nämlich, wenn die Texte sich gar nicht verändern sollten. Oder vielleicht verwenden wir diese Wiederholungen ja auch, um euren Geist zu kontrollieren. Wer weiß?" Nun, so lange es dabei nur um’s Tanzen geht, wäre das ja noch akzeptabel. Aber mal Ernst beiseite: Das neue Werk wirkt doch reifer, ausgewogener als das Letzte. Was wohl auch damit zusammenhängt, daß die Beanies selber reifer, erfahrener geworden sind. Wird denn das Alter als Faktor in das Songwriting einbezogen? "Nicht bewußt", meint Alison einschränkend, "natürlich beeinflußt uns alles um uns herum und dazu gehört auch das Alter. Aber letztlich sind wir ja immer noch sehr jung." Und entwicklungsfähig, wie man sieht. Das neue Beanies Konzept heißt also WYHIWYG (what you hear is what you get). Dazu gehört auch, daß man nicht mehr zwischen den Zeilen lesen muß: "Das neue Album heißt schlicht deshalb ‘Dance Baby Dance’, weil wir dachten, daß dies ein guter, griffiger Albumtitel sei", meint Alison, "das ist ganz einfach."