Diese Kapellmeister haben die Schöpfungsgeschichte um den achten Tag verlängert. Sie sahen einen Motor. Im Anfang war das Wort. Und das Wort war ein Mythos: V8. Die Offenbacher sind sicher: Wenn Gott Auto fährt, dann eins mit einem V8 Motor. Und wenn er Musik hört, klingt aus der Anlage nur ein Sound: Kick-Ass-Rock. Einen anderen Schluss lassen die Tattoo-Rocker - die mit ihrem Schlachtruf „Listen - if you don´t like us, we don´t care - we´re wankers anyway!“, die Rückkehr des Motörhead- und Rose Tattoo-infizierten Punkrocks eintrommeln - nicht zu. „Blown Action Rock“ tauften sie 2001 ihr erstes Werk entsprechend „gefühlvoll“ und mit ihrem aktuellen Album „Automotive Rampage“ haben sie eine peitschende Symbiose aus anstandswidrigen Muscle Car-Inbegriffen und den oben genannten Rocksounds geschaffen. Der treffende Zeitpunkt für eine längst überfällige Beichte mit Lutz Vegas, seines Zeichens Prediger der V8 Wankers.
In welchen Zusammenhang stehen für dich Autos und Sex?„Ein schönes Auto kann genauso erotisch sein wie eine schöne Frau. Man kann ihm auf ähnliche Art verfallen. Sex mit einer schönen Frau in einem schönen Wagen ist der Idealfall.“
Viel PS unter der Motorhaube, damit der V8 rasen kann. Die Gitarrensaiten schwingen hoch frequentiert und die Stimmbänder zucken so rotzig, dass der Sound die Ärsche des Publikums kickt. Woher kommt dieser manische Drang nach Geschwindigkeit?
„Musik sollte wie ein V8 sein. Die Schönheit seiner unbändigen Macht wird sozusagen vertont. Diese ursprüngliche Kraft und Energie gilt es freizusetzten und auf das Publikum zu übertragen, solange noch genug davon in uns selbst steckt. Langsamer werden wir irgendwann von selbst.“
Ihr habt schon im Vorprogramm von Gluecifer, Motörhead und den legendären Rose Tattoo gespielt. Wie kam es zu dieser Auszeichnung?
„Die Berührung mit vielen Bands resultiert aus Zusammenhängen organisatorischer Art. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie unser Verhältniss zu Rose Tattoo. Wir hatten die Ehre in zwei aufeinander folgenden Jahren mit ihnen spielen zu dürfen und haben eine Art Freunschaft zueinander entwickelt.“
Tattoos gehören zu euch wie das Amen in der Kirche. Was ist dein Motiv für Tätowierungen und welches ist dein Lieblingsmotiv?
„Ich verbrachte viel Zeit in Enland, wo auch der größte Teil meiner Tattoos herstammt. Vollgepikerte Busfahrer mit Schwalben auf dem Hals waren an der Tagesordnung. Ich stehe halt auf klassische Motive, einfach und direkt. Love & Hate, Panther und Spinnennetze, das soll es sein!“
Was sind deiner Meinung nach die Unterscheidungszeichen eurer beiden Alben?
„Musikalisch haben wir diverse Ausflüge in den Midtempobereich gemacht, siehe ´Wankers Without A Cause´ oder auch ´High Roller´. Inhaltlich gibt es keine. Wir erheben keinen Anspruch auf Aussage und Tiefgang. Wir wollen rocken und rollen.“
Eine dritte LP habt ihr sicher schon ins Auge gefasst. Werden sich die Themen nach wie vor um Autos, Tattoos und Frauen drehen?
„Mehr denn je! Wir haben erst letzte Woche die Fotos dafür in Luckau auf dem Dragstrip geschossen. Ein Song hat schon den Titel ´Bad Ass Boys Drive Bad Ass Toys´ und das Album wird den Namen ´The Demo Tweak´ tragen.“
Last but not least - wie kamt ihr auf den Namen V8 Wankers und hast du schon mal auf einen V8 Motor gewichst?
„Gott sei Dank muß ich schon seit geraumer Zeit nicht mehr wichsen obwohl der Sound eines V8ers immer wieder dazu verleitet. Ich denke V8W steht für größtmöglicher Wichser, aber mit Stil.“
Amen!
Aktuelles Album: Automotive Rampage (KnockOut/Cargo)
Weitere Infos: www.v8wankers.com