Wer sich in die Welt von Donna Blue begeben möchte, der muss eigentlich nur die Augen zumachen. Denn das ganze Universum, in dem sich das aus Danique van Kesteren und Bart van Dalen bestehende, niederländische Dreampop-Duo bewegt, befindet sich in einem unwirklichen Noir-Bereich zwischen Realität, Traum, Mystik, Vision, Fantasie und klassischen Film-Referenzen. Typische Songwriter und Geschichtenerzähler sind Danique und Bart also nicht – eher schon interdisziplinär agierende Künstler, die aus den gemeinsamen Ideen und Inspirationsquellen mit ihrem Debüt-Album „Dark Roses“ ein stilistisch vielseitiges, Sparten-übergreifendes audiovisuelles Gesamtkunstwerk erschaffen haben. Denn nicht nur in den selbst konzipierten Videos des Paares, sondern auch in den Songs des Paares finden sich etliche Bezüge zu Photographie, Filmen und Soundtracks.
Eine vielleicht dumme Frage: Wenn Donna Blue doch so beeinflusst sind von der Welt des Films und der Soundtracks: Warum drücken sie sich dann musikalisch aus – und nicht, indem sie etwa selbst Filme inszenieren?„Nun ich arbeite auch als Fotografin“, gesteht Danique, „das ist also sowieso ein Teil meines Lebens. Bart ist ein hauptberuflicher Musiker und wir kombinieren dann beide Aspekte in unserer Musik. Das Filme-Drehen realisieren wir zur Zeit in unseren Videos – aber wer weiß: Vielleicht entwickelt sich ja in der Zukunft mehr in dieser Hinsicht. Zur Zeit ist das aber nicht unsere Ambition."
Wonah suchen Danique und Bart denn, wenn sie einen Song schreiben?
„Das ist immer so ein Ding mit dem Song-Schreiben“, überlegt Bart, „denn man weiß es nicht. Man kann das auch nicht richtig beschreiben. Ich denke man muss danach gehen, was man selber gerne mag oder womit man sich wohl fühlt. Irgendwann wird man dann zu einem Ergebnis kommen. Manchmal kann das Wochen dauern und manchmal Tage und manchmal muss man auch etwas liegen lassen und für das nächste Projekt aufheben. Es sind niemals spezifische Dinge, die einen guten Songs auszeichnen. Man muss einfach dem folgen, was sich richtig anfühlt."
„Ja, und man muss darauf achten, ehrlich mit sich selbst zu sein und nicht zu viel an einem Stück zu arbeiten“, erklärt Danique, „man muss zum richtigen Zeitpunkt aufhören."
Und woher weiß man dann, wann dieser Zeitpunkt erreicht ist?
„Wenn Du einen Song anhörst und eine Welt vor Dir sehen kannst, dann funktioniert ein Song für uns“, führt Danique aus, „das ist unser größtes Ziel, das wir anstreben."
Donna Blue räumen ja ein, von konventionellen Stilen und Genres, von Soundtracks und Filmen beeinflusst worden zu sein. Wie haben sie denn mit diesen gemeinsamen Vorlieben ihre eigene musikalische Identität finden können?
„Hauptsächlich indem wir sehr viel zusammen geschrieben haben“, meint Danique, „und indem wir viele Sachen ausprobiert haben."
„Und ich würde sagen, dass doch unseren eigenen Twist hinzufügen – auch wenn die Sachen, die uns inspirieren schon lange da sind“, überlegt Bart, „und zwar weil wir selbst ja anders sind. Und wir haben ja nicht in den 60ern gelebt. Das ist ja gerade das coole an der Inspiration. Man verwendet sie, um sie zu etwas Eigenem, Einzigartigen zu machen."
Was wäre denn dann ein Wunsch für die Zukunft?
„Wir gehen da mit dem Flow“, gesteht Danique, „aber wir arbeiten wirklich hart. Wir sehen das als etwas, was wir gemeinsam erschaffen können, indem wir unsere Talente kombinieren. Wir hätten vielleicht gerne irgendwann eine größere Crew und würden gerne größere Shows spielen. Und wir möchten gerne mehr außerhalb der Niederlande spielen – speziell in Deutschland, weil wir das sehr gerne tun. Aber uns ist schon klar, dass wir dafür erst mal wachsen müssen."
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