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SMILE AND BURN

Mother****er

SMILE AND BURN

Eigentlich sollten wir dank des Internets in einem Zeitalter der Superaufklärung leben. Betrachtet man aber den letzten US-Wahlkampf oder den Aspekt Demokratie vs. Diktatur in der Türkei, scheint es einfacher als nie zuvor, Lügen zu verbreiten um Menschen auf der Welt zu betrügen - je dreister, desto wirkungsvoller, respektive um so mehr wird man verarscht und das vermeintlich selbstbestimmte Leben fremdgesteuert.

Was verbleibt sind Respektlosigkeit und Entmündigung, die inkurable Gehirn-Phimosen bewirken. Guter Rat ist bekanntlich teuer, was hier nicht der Fall ist. Schließlich bedarf es eines Statements aus maximal vier Wörtern, um sich des eigenen Hasses zu entledigen und den Widersachern mit selbigen Worten pure Verachtung entgegenzubringen: Smile And Burn! Was das alles mit dem aktuellen vierten Album ´Get Better Get Worse´ auf sich hat und in wieweit Sachverstand von der Macht des Wortes auch Einfluss auf Kernaussagen eines Albums nimmt, wusste Gitarrist Sören nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten.

Was war des Pudels Kern, euch Smile And Burn zu nennen? 

„Die tiefe innere Überzeugung, dass die wichtigsten Charaktereigenschaften der Postmoderne darin bestehen, Leidenschaft für etwas entwickeln zu können und gleichzeitig in der Lage zu sein, sich dabei selbst nicht zu ernst zu nehmen.“

Was habt Ihr euch (von Anfang an) auf die Fahne geschrieben?

„Beim eigenen Ausverkauf darauf zu achten, dass er sympathisch rüber kommt, jedem in der Band ein nie endendes Vetorecht zu geben, Texti-lien am Merch nur fair gehandelt, keine Akustikversionen mehr, die Fettnäpfchen des Musikbiz mitnehmen, auskosten und weitermachen, nüchtern auf die Bühne und das Wichtigste: Niemals für irgendjemanden Fahnenträger zu sein.“

Durch welche Eigenschaften bzw. Besonderheiten hebt Ihr euch aus der Masse von Bands gleichem Genre hervor?

„Wir sind die künstlerische Punkrock-Musikvideo-Avangarde, die unique Ideen mit einem Budget von ziemlich genau 0 Euro€ (außer Spritgeld) verknüpft. Der Rest ist: ´Konventioneller, eklektischer, hymnischer Allerwelts-Punkrock´, da habt ihr uns eiskalt erwischt.“

Welche Bedeutung hat der Titel ´Get Better Get Worse´ des aktuellen Albums für Euch und was wollt Ihr damit ausdrücken?

„Da kämpfst du die ersten 30 Jahre deines Lebens damit, das Leben irgendwie zu verstehen, du willst fliegen oder erklärst ihm den Kampf, auf jeden Fall steht alles auf Ausbruch und Aufbruch, es ist entweder die Hölle oder der Himmel, du hoffst auf ganz große Schritte und hast Angst vor dem absoluten Nullpunkt, nur damit du dann irgendwann am Birkenholztresen nach zwei Glas Wein - denn du trinkst nicht mehr ganz so viel - feststellst: Mal geht es besser, mal schlechter.“

Was sind die Hauptthemen bzw. Kernaussagen der zehn Songs auf ´Get Better Get Worse´?

„Im Prinzip geht es in vielen Songs um Unzulänglichkeiten, meistens die eigenen. Es ist ein poetisch verklausuliertes Plädoyer dafür, sich von dem ewigen Drang zur Perfektion zu verabschieden und sich auch von dem äußeren Druck freizumachen. Das schwungvolle und selbstbewusste Danebengreifen sollte eine alltägliche individuelle Praxis werden: Experimentieren, sich inspirieren lassen, probieren, wieder sein lassen, lernen. Wir haben das nicht nur in den Texten, sondern bis in die letzte Ader des Albums zur Maxime erklärt.”

Ein kurzes Statement, nach Lust und Laune, das keinen Anspruch auf Richtig- bzw. Genauigkeit erhebt!

„Cloudrap ist eine Musikrichtung, die verboten werden muss. Sie zieht eine Generation von Hörern heran, denen alles egal ist, die alles irgendwie nicht ernst nehmen, auch irgendwie wissen, dass sie scheiße sind, aber ist ja alles ironisch und war eh nicht so gemeint. Der Flow ist daneben, die Tonlage auch, die Texte gehören in den Musikantenstadl.“

Aktuelles Album: Get Better Get Worse (Uncle M)

Foto: Max Threlfall

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