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PHILIPP DITTBERNER

Über den Wolken...

PHILIPP DITTBERNER

... muss die Freiheit wohl grenzenlos sein, heißt es in einem Popsong des Poeten Reinhard Mey. Wie ist es aber, wenn man auf einer Wolke sitzt? Dieses Lebensgefühl vermittelt der Berliner Philipp Dittberner mit „Wolke 4“, dem wohl meistgespielten Radiohit des Jahres 2015!

Eine Wolke steht oft als Symbol für Glückseligkeit, für das Schweben oder für Leichtigkeit. Als das vereint die ´Wolke 4´ des jungen Berliner Sängers Philipp Dittberner. Komponiert hat er das Lied im Januar 2014. Ein Jahr später begann es seinen Siegeszug durch die Radio-Stationen. Richtig realisieren kann Dittberner den Erfolg noch nicht.

„Wahnsinn! Wenn ich mir überlege, dass ich `Wolke 4´ zuhause in meiner kleinen Einzimmer-Bude produziert habe... Darauf hat ja niemand gewartet, bzw. anscheinend ja doch.“

Das neue Album ´2:33´ beinhaltet neue 12 Lieder. ´Wolke 4´ wurde eigens dafür noch einmal neu vertont.

„Der Song ist halt bekannt. Ihn in der besagten, bekannten Form auf das Album zu packen, wäre mir zu einfach gewesen. Ich hatte Lust, etwas anderes daraus zu machen. So haben wir den Track ganz neu aufgenommen. In einem anderen Stil. Das haben wir ganz bewusst so gemacht, damit das Lied zum Rest des Albums passt.“

Ein Album voller Sehnsucht?

„Sehnsucht ist natürlich vorhanden. Doch ich denke, es ist auch viel Hoffnung in den Liedern. Freundschaft. Es steckt viel darin, nicht nur Trauriges.“

Warum wurde ´2:33´ zum Titelsong des Debutalbums?

„Für mich ist `2:33´ ein wichtiger, wahrscheinlich sogar der traurigste Titel der CD. Es geht in dem Song um Resignation, um Verlust. Gleichzeitig hat der ganze Komplex des Schreibens zumeist nachts stattgefunden. Ich habe immer wieder die Uhr mit der Uhrzeit 2:33 vor meinem Gesicht gesehen. Es war fast wie ein Ritual. Vielleicht hat mich die Muße dahin getrieben, dass ich immer um diese Uhrzeit am Schreibtisch gesessen habe. Schon wieder 2:33 Uhr? Das kann nicht wahr sein! Außerdem mag ich es, wenn man ein paar Fragezeichen setzt. Für die komplette Radiowelt war es auf jeden Fall ein Fragezeichen, weil die gar nicht wussten, was wir mit `2:33´ meinten.“

Weiterhin gibt es nach ´2:33´ lt. Dittberner „noch einmal einen Break, dann wird das Album noch einmal ein wenig trauriger. Das fand ich schön.“

So kann ´2:33´ für die kommende Herbst/Winter-Saison das werden, was ´Wolke 4´ für den Frühling/Sommer darstellte: Die richtige Musik für die Jetzt-Zeit.

Zeit auch hier für ein Break der Thematik: Wie kam es zur Kooperation mit Herbert Grönemeyer, bzw. mit seinem Label Grönland?

“Es haben sich mehrere Menschen bei mir gemeldet, die Lust hatten, etwas (in Sachen Kooperation / CD-VÖ) zu machen. Aber Herbert hat sich besonders eingesetzt. Er wollte mich unbedingt kennenlernen. Wir haben uns dann getroffen. Ich habe mich dennoch ganz in Ruhe umgeschaut. Ich finde das wichtig, um keine falsche Entscheidung zu treffen. Dann habe ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen, zugesagt. Es folgte ein Treffen in Berlin mit dem Herbert. Alles war sehr hektisch, weil unser Termin kurz vor dem Abgabe-Termin des Grönemeyer-Albums lag, dass Herbert damals gerade produzierte. Dennoch hat er sich die Zeit genommen. Er kommt auch mal aufs Konzert. Wenn etwas Besonderes ansteht, gehen wir zusammen essen. Es ist alles ganz locker!“

So war es auch am 05.09., als Dittberner beim Berliner Festival der Songpoeten auftrat. Seine Konzertagentur sagte ihm erst kurz vor seinem Auftritt, dass Herbert kommt...

Und Grönemeyer war nicht wegen der Auftritte von Jan Delay oder Cro dort; er kam zu Philipp Dittberner! Da hing der Himmel voller Geigen, bzw. Gitarren, und es war in keiner Weise bewölkt. Weder Wolke 7, noch Wolke 9 war vor Ort, um Schatten auf das Ereignis zu werfen, oder es grau erscheinen zu lassen. Nicht nur über den Wolken, sondern auch darunter, kann die Freiheit (manchmal) grenzenlos sein!

Aktuelles Album: 2:33 (Grönland Records)

Foto: Sven Sindt

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