In sich unlogisch kommen die Düsseldorfer Quarterback 40 mit der Vorstellung ihres selbstbetitelten Albums daher. „Die Platte ist unser fulminantes Comeback-Album, gleichzeitig aber auch unser Debütalbum“, meint Dominic Sbarcea, seines Zeichens Schlagerzeuger bei Quarterback 40. Da besteht wohl Gesprächsbedarf.
„Das ist dem Grunde nach alles sehr einfach“, führt der Schlagzeuger weiter aus, „unser eigentliches Debütalbum ist verschollen. Und überhaupt, wir machen sowie so alles anders. So wird unser Nachfolgealbum auch die Vorgänger-Platte des Debüts sein.“Aha! So viel dazu. Dann reden wir eben über die Musik. Ist ja eh’ viel angebrachter. Da herrscht schnell Klarheit. Bei Quarterback 40 geht es um Collegerock - diesem wunderbaren Klangkosmos, der von Post-Punk und New Wave durchtränkt ist, aber zusätzlich mit Popmelodien aufgeladen ist.
„Genau“, sagt Dominic Sbarcea, „einfach ziemlich gut drauf sein und dadurch gute Laune zu verbreiten, das wollen wir. Das tun wir. Aber wir tun es in deutscher Sprache. Wir nennen es ein Feuerwerk der Tonkunst.“
Klingt ein wenig danach, als wolle da jemand seine verpasste Jugend nach- und ausleben. Den Helden dieser Jugend nachspüren?
„So ist es ja auch“, will Dominic Sbarcea erst gar nicht dagegen argumentieren, „und jeder von uns lebt in der Band zudem ein ureigenes Musikklischee aus. Niko, unser Sänger steht total auf Sum 41, unser erster Gitarrist Elias hingegen steht absolut auf Metallica, auf dem Plattenteller des zweiten Gitarreros, Nils, da rotiert Britney Spears, Fabian der Basser widmet sich ausschließlich Hannah Montana oder besser Miley Cyrus. Und ich kann Limp Bizkit nicht widerstehen.“
Wenn man sich jetzt hinsetzt und in mühevoller Kleinarbeit den kleinsten gemeinsamen Nenner sucht, dann kommt eben die luftig-leichte Quarterback 40-Musik dabei raus. Übrigens, die schwimmt auch auf Milch! Die verwendete zweite Gitarre gibt dem Ganzen noch einen weiteren Harmonieschub. Inhaltlich geht es um Liebe, Liebe, Liebe. Um Pool-Parties, um College-Parties, um Football-Parties. Auch Bier steht in den Texten hoch im Kurs. Klingt so, als stände man den Jungs von Quarterback 40 bis zum Ende der nachgelebten Jungend eine steile Karriere bevor. Und wenn dann doch mal bergab gehen sollte?
„Das kann uns nicht passieren“, macht Dominic Sbarcea deutlich, „weil wir so clever sind, kurz vor dem Scheitelpunkt abzustoppen und dann geht der Aufstieg einfach noch mal vorn los.“
Aber bevor es soweit ist. nutzen wir die Zeit und daten vor und nach den Konzerten im Backstage und im Bandbus ausschließlich Cheeleader-Mädels. „Und die hören auf so wunderbare Namen, wie Amber, Kate-Lynn oder Chelsea“, bekennt Dominic Sbarcea augenzwinkernd.
Aktuelles Album: Quarterback 40 (Sweeep Recordings / Delta Music)