Elvis has left the building, here comes Ski-King! Elvis-Imitatoren gibt es wie Sand am Meer, dafür muss man sich gar nicht erst bis nach Las Vegas wagen, Bands, die Johnny Cash Songs covern sind ebenfalls nicht rar, so dass man schon so manches Mal mit schmerzverzerrter Miene das Weite suchte, wenn man von der gefühlt 527. ´Ghostriders in the Sky‘ Version heimgesucht wurde. Zur ehrenvollen Huldigung eines persönlichen Helden gehört schließlich Distanz, um nicht als schnödes Plagiat oder demütiger Fan zu enden.
Man muss Raum lassen für die eigene Adaption, um der Musik ein Stück von sich selbst hinzufügen zu können. Ski-King weiß wie kaum ein Zweiter wie das richtig geht, denn er lebt jeden seiner Songs und wer findet, dass sich das affig anhört, der hat ihn eben noch nie erlebt.Dein neues Album „Sketchbook II: Watching the Sons“ hat es innerhalb kürzester Zeit auf Platz 12 der Metal Rock Charts geschafft, dein Name ist mittlerweile ja schon ein Selbstläufer. Wie hast du das hingekriegt?
„Naja, jahrelange Arbeit als Ski-King (mittlerweile bin ich seit 13 Jahre so unterwegs), dann natürlich ein gutes Promotion Team, und was wahrscheinlich am wichtigsten ist: Die modernen Medien (Facebook) und die enorme Unterstützung meiner Fans!“
Wie bist du auf den Titel gekommen?
„Als ich die Songauswahl machte, habe ich mir ´Sons of Anarchy´ reingezogen, es befinden sich auch vier Songs aus der Serie auf den Album, gleichzeitig ist das Titellied „Staring at the Sun“, also habe ich ein bissel was zusammen geschmissen und voila…“
Ich habe mir deine Tourdaten angeschaut: Du bist ja sowohl solo, mit deinem Country Trash Projekt als auch mit Beloved Enemy auf Tour. Was hat es mit Beloved Enemy auf sich? Wie bist du dazu gekommen?
„Mit Beloved Enemy gibt es keine Tour mehr, wir spielen nur auf einem Festival dieses Jahr. Beloved Enemy war die erste Band, die ich damals nach Beginn meiner Solo Karriere angefangen habe, zusammen mit meinem Freund Peter Pathos, es war für ihn die Möglichkeit, seiner musikalischen Passion nachzugehen und für mich die Chance zu zeigen, dass ich auch ganz anders kann.“
Du bist in so viele Projekte involviert, ist es schwierig da klare Grenzen zu ziehen? Gibt es eins, auf das du dich gerne mehr konzentrieren würdest?
„In der Tat habe ich viele Projekte, die meisten lassen sich, zumindest in meinen Kopf, klar voneinander trennen, es gibt zwei Projekte die sehr ähnlich sind und Zwar Ski-King solo (Laptop Show) und Ski-King Band (dieselbe Show aber mit Live Band).”
Ganz klar, wenn ich irgendein Projekt richtig voran treiben und zur Nummer eins machen könnte, dann wäre das Ski's Country Trash, alleine weil das Projekt auf meiner eigenen Musik basiert, meiner eigenen Kreativität!“
Was bedeutet Rock’n’Roll für Dich? Drei Begriffe?
„Rock´n´Roll ist einfach mein Lebensstil, ich lebe wie ein verheirateter Junggeselle, ich bin ständig auf Achse und ich feiere oft und gerne. That’s it!“
Wer sind deine größten Inspirationen, Johnny Cash natürlich, Elvis…?
„Die tatsächlich richtige Reihenfolge wäre: Lemmy Kilmister, wegen sein Rock´n´Roll Attitude, Johnny Cash wegen seiner Attitude und seines Songwritings und last but not least Elvis wegen seiner Stimme.“
Was sind für dich die genialsten Zeilen, die je für einen Songtext geschrieben wurden?
„Mein Lieblingssatz kommt von keinem meiner Helden, sondern von Andy Griggs: „If that's what heavens made of, I ain't afraid to die“
Wie sieht‘s mit deinen weiteren Plänen für 2013 aus? Was steht dieses Jahr für dich noch an, ist nach den ganzen Touren auch mal Ruhe angesagt, oder bist du dafür zu rastlos?
„Touren, touren, touren! Im Rahmen der Sketchbook II Tour (die bis Mitte Juni andauert),habe ich tatsächlich eine siebentägige Pause auf Mallorca, weil die Flüge schon gebucht waren, aber die Jobs dann abgesagt wurden, also flieg ich trotzdem hin, um ein bissel zu entspannen mit Frauchen. Ansonsten bin ich so gut wie ausgebucht bis November, und zwar in einer Frequenz, die für jeden anderen eine Tour bedeuten würde, Im Oktober kommt das neue Country Trash Album und da sind wir auch 30 Tage unterwegs. Gleichzeitig arbeite ich am Sketchbook III, habe ein Treffen mit Künstlern aus Schweden, mit denen wohlmöglich eine Zusammenarbeit entsteht, die noch eine Tour abverlangt, und wer weiß, was sich noch alles ergibt, also mir ist es auf jeden Fall nicht langweilig!“
Das letzte Statement gehört dir!
„Rock n Roll 4Ever, wir sehen uns irgendwo auf der Straße!“
Aktuelles Album: Sketchbook II: Watching The Sons (Rodeostar / Tonpool)
Foto: Konrad Kennedy