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COPARCK

Amstwerpener Schule

COPARCK

"Denk positief" muss wohl die Devise lauten, wenn sich auf der ersten Tournee durchs Ausland pro Abend gerade mal 30-50 Zuhörer einfinden, um sich einen Überblick über den kreativen Output der eigenen, bislang unbekannten Band zu verschaffen. Diesen optimistisch-gelösten Eindruck, vermitteln Sänger und Texter Odile Zijró sowie Bassist Rik Hansen von der Amsterdamer Band "Coparck" beim Gespräch mit der WESTZEIT nach ihrem famosen und letztlich umjubelten Auftritt im Kölner Gebäude 9, der eine ausverkaufte Hütte verdient gehabt hätte.

„Jetzt schon auf ausverkaufte Hallen zu hoffen, wäre vermessen. Unser erstes Album ist schliesslich erst seit ein paar Wochen draussen. Wir können froh sein, bereits einige gute Reviews erhalten zu haben (s.a. WZ 05/02). Wer weiss, wie sich die Dinge entwickeln, wenn unsere Songs und unser Name weiter durch die Medien geistern.“

Hier schimmert die "Alles-kann-nichts-muss"-Attitüde durch, welche sich auch in ihrer Musik wieder findet. Abseits ausgetretener Pfade bewegen sie sich im Land der Improvisation eines jazzig angehauchten, verspielten, vielschichtigen, unorthodoxen teils surrealen Pop der meist leisen Töne. Synthie-Einsätze von flächig bis zirpend gehören ebenso dazu wie eine sonore Wurlitzer-Orgel, sanft eingeschwungene Samples, das feine Piano - auch im versponnenen Einzeleinsatz - sowie die Klassiker von Cello, Viola, Saxophon bis zu den Hörnern. Das Schlagwort "Antwerpener Szene" mit Vertretern wie dEUS, Zita Swoon oder Wizards Of Ooze machte in dem Zusammenhang nicht nur in Hollands Medien die Runde.

(Odile, Schulter zuckend) „Wenn die das so wollen... Möglicherweise haben wir eine ähnliche Haltung; eine spezielle Art, Musik zu machen. Nicht wie typische Rockbands, eher spontan, frei, locker und mit vielen Freiräumen.

Die meisten unserer Songs wurden nicht von einer Person geschrieben, sondern entstanden im Kollektiv. Wir jammen einfach wie zu Beginn dieses Konzertes. Daraus ergeben sich genügend Alternativen, die wir dann behutsam zu einem Stück formen. Ist das nun besonders belgisch?“

Müssig, das weiter zu vertiefen. Aktuell arbeiten sie an einem neuen Album. Dazu macht es sich das Quartett, das sich durch ein Inserat Zijrós vor drei Jahren kennen gelernt hat, wieder auf Riks Hausboot, auf dem auch "Birds, Happiness & Still Not Worried" eingespielt und aufgenommen wurde, bequem und verbringt eine fröhlich entspannte Zeit. Für den (Festival-)Sommer könnten sie sich allerdings noch ein paar Abende frei nehmen, wenn denn ihr Machwerk den Weg in den Player einiger aufmerksamer, sensibler Booker finden würde. Die kundigen Besucher kleiner erlesener Veranstaltungen würden es ihnen sicherlich von Herzen danken.

Aktuelles Album: Birds, Happiness & Still Not Worried (Labels/Holland/Virgin)


Weitere Infos: www.coparck.nl


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