Zwei Xylofone, Holz- und Blechbläser, eine Unmenge an Percussion-Instrumenten, nicht zu vergessen eine Triangel zum Umhängen, die zwischen den Musikern rotiert, die zeitgleich Gitarre, Bass oder Schlagzeug bedienen – nein, das ist nicht „Jugend musiziert“, das ist das ganz gewöhnliche Instrumentarium, mit dem The Brunettes aus Neuseeland durch die Welt tingeln, um mit geradezu ansteckender Fröhlichkeit und überschwänglicher Herzlichkeit ihren zitatfreudigen Bubblegum-Pop zwischen Beat Happening’schem Twee-Pop, dem naiven Charme von Jonathan Richman und dem Breitwand-60s-Pop von Belle And Sebastian zu zelebrieren. In Köln bezaubern Heather Mansfield und Jonathan Bree, indem sie auf humorvolle Art mit der Boy/Girl-Dynamik spielen, mit ihren vier großartigen Mitstreitern (was für ein Drummer!) selbst die etwas melancholischeren Momente des aktuellen Sub-Pop-Werkes „Structure And Cosmetics“ in wahre Glücksmomente verwandeln, die Siegerin des Publikums-Tanzwettbewerbs (!) bei „Mars Loves Venus“ mit einer CD belohnen und für uns in bester „YMCA“-Manier ihren Hit „B.A.B.Y“ visualisieren. Auch die knuffigen Ansagen sprühen vor Charme. Zum Schluss covern sie noch „Dearest“ von Buddy Holly, „weil wir den Song einfach mögen“, und lassen wirklich jeden Einzelnen im Publikum mit hüpfendem Herzen nach Hause gehen. Wo gibt es so etwas sonst schon? Text + Foto: Carsten Wohlfeld
Weitere Infos: www.lilchiefrecords.com/brunettes/