„Sit Down And Sing“, das heißt, große Songwriter in kleinem Kreis erleben! Die Paul Dimmer Band machte einen Auftakt, der vielleicht ein wenig zu besinnlich geriet. Ihr heimlicher Hit „Ersatz für dich“ gefiel dagegen gerade im gedämpften Duo-Arrangement, und mit „Um eine Frage kommst du nie umhin / Warum ich, was uns betrifft, nur so verdammt passiv bin / Entschuldige, wenn ich da widersprech’ / Ich hab erst gestern aktiv deine Nummer gelöscht“ bot sie die vielleicht beste Textzeile des Abends. Herzerfrischend danach David Scott, der mit Klavier und Akustikgitarre die feinen P.O.P.-Songs seiner Band The Pearlfishers bravourös neu in Szene setzte, darunter das unbestrittene Highlight „Across The Milky Way“. Mit geradezu ansteckender Fröhlichkeit erklärte er jede Nummer ausführlich und in wunderbarem schottischen Akzent. Für die Schlussnummer „Foggy“, ein herrliches BMX-Bandits-Cover, ließ er sich bereits vom Headliner des Abends unterstützen, dem großen Norman Blake. Der Kopf von Teenage Fanclub bewies, was perfekte Popmusik mit Tiefgang ist, wenn er auch manchmal etwas schüchtern wirkte. Mit Leichtigkeit und Scott als kongenialem Sidekick zelebrierte er alte Hits wie das seiner 12-jährigen Tochter („She’s a goth, it’s quite depressing!“) gewidmete „I Don’t Want Control Of You“, das im leisen Piano/Akustikgitarren-Arrangement in neuem Glanz erstrahlende „Neil Jung“, einen brandneuen, mit Euros Childs geschriebenen potentiellen Sommerhit namens „Dr. Rhythm“ und als Zugabe die wundervolle Coverversion des Bevis-Frond-Meisterwerks „He’d Be A Diamond“. Besser geht es kaum!
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