Im eher überschaubaren Wesel spielte am 02.10. eine jener unglaublichen norwegischen Spezialbands auf, derentwegen wir uns hierzulande immer mit Magengrimmen im Grabe umdrehen (weil es so etwas bei uns schlicht nicht gibt). Schtimm sind dabei mehr Gesamtkunstwerk als schnöde Live Combo: Plakativ gewandet und illustriert führte die Band das Publikum durch ihre wundersamen, spinnerten, anrührenden Songlandschaften in denen alles möglich ist – bloß nicht, daß man sich langweilt. Das Kollektiv um die luftblasen pustende, elfenhafte Sängerin B. überzeugte hier als vielseitige Kapelle mit interessantem musikalischen Anspruch: Alles ist denkbar, bloß nicht so, wie man es erwartet. Dabei präsentierte man sich sich als konzentriertes, eingespieltes Team, bei dem das nonchalante Wechseln der Instrumente und ganze Passagen ohne Drummer noch die leichteste Übung war. Die rätselhaften Inhalte ihrer mit nichtssagenden Soviet-Emblemen versehenen Studio CDs verstand man auch hier nicht, dafür waren die Musik und die Performance im zum Wohnzimmer umgebauten Bühnenambiente zum Glück universell selbsterklärend. Schtimm schtimmen auch als Live-Act!