Sängerin / Bassistin Issy Ferris und Gitarrist / Sänger Archie Sylvester gaben an diesem Abend ihr erstes Hamburg-Konzert als Headliner, nachdem sie vor wenigen Jahren bereits beim Reeperbahn-Festival bzw. als Support in der Hansestadt überzeugt haben. Unterstützt durch Keyboard und Schlagzeug, bot das englische Musiker-Ehepaar im gut besuchten Club an der Reeperbahn u.a. einen hervorragen Querschnitt durch das neue Album „Otherness“. Beginnend mit dem bratzenden „Dark Side“ bis hin zur wunderbar-melodischen Single „Mother“ überzeugte das Duo mit seinen zum Teil souligen Blues-Rockern und Balladen, wobei eine Instrumental-Sequenz gar an Pink Floyd erinnerte. Private Stories, die Ferris zwischen den Tracks erzählte, rundeten das Geschehen ab – so wurde z.B. der gemeinsame Sohn in den USA geboren, was den Trip dorthin von wenigen Tagen zu mehreren Wochen mutieren ließ. Nach dem rund 80minütigen Konzert stand der Formation die größte Bewährungsprobe allerdings noch bevor: Nachdem der Band-Van nach Konzertende frisch mit dem Equipment beladen war, kamen Zoll-Beamte, filzten Koffer, Taschen, ja sogar die Kartons mit den CDs. Ein bedrückendes Gefühl, wenn Musiker direkt vor dem Konzertort auf der Straße behandelt werden, als wären sie Drogenschmuggler. Folge des Brexits? Auf jeden Fall keine gute Werbung für die gastgebende Stadt. Positiv betrachtet, eine weitere interessante Anekdote, die Issy Ferris demnächst auf Konzerten erzählen kann.
Weitere Infos: https://www.ferrisandsylvester.com/
©1996-24 WESTZEIT | 2024.04.01 | Autor: Ralf G. Poppe | › kontakt › impressum › datenschutz | › Besuche uns auf Facebook