Die wissen, wie´s geht: Getaucht in die psychedelischen Projektionen von Vibravoids Dr. Koch und eingestimmt durch den dazu passenden Soundtrack von DJ Berry65, verwandeln die Blackberries, Suzan Köcher und Palace Fever mit einem guten Blick fürs Besondere und viel DIY-Talent die Musikschule Da Capo in einen aus der Zeit gefallenen Beatschuppen, um bei ihrer gemeinsamen Jahresabschluss-Sause den Geist der 60er und 70er zu beschwören. Eine Rückschau ist diese psychedelische Weihnachtsfeier der personell eng verwobenen Bands dennoch nicht. So gewährt Suzan Köcher erstmals einen Blick auf ihr noch unveröffentlichtes zweites Album und begeistert dabei jenseits der frankofonen Nonchalance ihres hochgelobten Debüts ´Moon Bordeaux´ mit bislang ungekannter Direktheit, und auch die Blackberries schauen nach vorn. Mit den Songs ihrer frisch veröffentlichten LP ´Disturbia´ spielen sich Julian Müller und Co. für ihre Tour im Februar warm und präsentieren sich dabei auch live weniger denn je als Rockband. Vielmehr glänzen sie mit einem versponnenen und fast schon geheimnisvoll anmutenden Psych-Sound, der stärker als zuvor von lässigem Jam-Feeling und Mut zum Experimentieren lebt, ohne dass die vier darüber die Songs an sich aus den Augen verlieren. Abseits der ausgelassenen Reunion von Palace Fever mit Gitarrist und Sänger Mutz, bei der im Dunstkreis von klassischem Americana bisweilen sogar Ennio Morricone aufs Surfbrett zu hüpfen scheint, ist deshalb klar: Für reine Nostalgie ist an diesen Abenden im Da Capo trotz viel Vintage-Charme einfach kein Platz.
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