In Deutschland wird die Kanadierin Christina Martin gerne als Singer/Songwriterin abgespeichert, ihre Vorbilder heißen allerdings eher Bruce Springsteen, Stevie Nicks, Tina Turner oder Tom Petty (vor dem sie in Essen mit dem Cover ´Room At The Top´ bei der Zugabe den Hut zieht). Anders gesagt: Ihre Lieder – allen voran die ihres aktuellen sechsten Albums, ´Impossible To Hold´ – sind eigentlich für deutlich größere Bühnen als die des Grend geschrieben worden. Doch auch wenn bei Songs wie dem Titelstück ihrer neuen LP ihr Faible für geschmeidig-zeitgemäßen Rock/Pop mit ausladenden Refrains aufblitzt, weiß sie auch die intime Atmosphäre des kleinen Saals für sich zu nutzen, denn mit einem Bein steht sie weiterhin im Americana-Lager: ´Puppet Museum´ etwa atmet den Geist von Neil Young, während ´Things You Can't Tell By Looking Her Way´ dezent an The Byrds erinnert. Dass sie all das musikalische Beiwerk eigentlich gar nicht braucht, beweist sie, als ihre Begleiter an Bass und Schlagzeug die Bühne für einige Nummern verlassen. Obwohl sie wenige Tage zuvor einen Auftritt krankheitsbedingt absagen musste, legt sie, nur begleitet von ihrem Ehemann Dale Murray an Gitarre und Harmoniegesang, bei ´Winter´ und ´Lay You Down´ dennoch ihre volle Leidenschaft in die Gesangsperformance und beschenkt so ihr entzücktes Publikum mit seelenvollen Gänsehautmomenten.
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