Es waren nicht nur die zahlreich erschienenen "best agers" von Berlins Boheme, die die heiligen Hallen des altehrwürdigen Clubs an der Schönhauser Allee füllten, nein im gut gefüllten ehemaligen Tempel des ostdeutschen BluesRocks hüpften auch etliche junge Menschen, die ersten Reihen glichen schnell einem moshpit. Auf der Bühne standen in den gerade erwähnten BluesFolkRock-Zusammenhängen seinerzeit durchaus zu einiger Prominenz gelangte Irre, die sich inzwischen mit Haut und (mehr oder weniger) Haaren der vollständigen Polkawerdung westlicher (Pop)Musik verschrieben haben. Zeremonienmeister Wieczorek hatte mit seiner immer wieder an Knorkator-Stumpen erinnernden Körpersprache die Meute bestens im Griff, wenn Kraftwerks Model "Sekt" trank, brüllte der Saal "Korrekt". "I was made vor loving you" kam fetter als bei Kiss selbst und nicht nur bei "White Wedding" sägte Mario Ferraros Gitarre gnadenlos neben den wunderbaren Bläsern. Kontrabassist Frenz ließ seine Waffe schwerelos kreisen, Jo Maier (sonst am Akkordeon) gönnte sich und uns ein schöne Maultrommel-Solo und als nach zwei Stunden der große Spaß vorbei war, musste erst viel Schweiß trocknen, ehe es durch den kühlen Sommerabend nach Hause ging.