Schön, dass Jon Auer und Ken Stringfellow offenbar inzwischen wieder gerne zusammen Musik machen! Ohne große Worte warfen sich die beiden in Heerlen die Bälle, sprich: die Songs zu, und es war herrlich zu sehen, wie oft ein kurzes Lächeln über das Gesicht des jeweils anderen huschte, wenn er das Lied identifiziert hatte und mit einstieg. Ohne vorher festgelegte Setlist lieferten die Amerikaner ein wunderbar ungezwungenes, weit über zweistündiges Konzert ab, das ihr gesamtes Wirken abdeckte und randvoll war mit zeitlos schönen Ohrwürmern und albernen Scherzen. So zogen sie noch vor dem ersten Ton ohne ersichtlichen Grund genüsslich über Sammy "Der Typ trägt bei seiner eigenen Hochzeit eine Jogginghose" Hagar und seine "Supergroup" Chickenfoot her – ein Running Gag für den gesamten Abend. Songtechnisch gab es derweil Hits und Raritäten gleichermaßen, für jedes "Dream All Day" ein "Lights Out", für jedes "Throwaway" ein "Song #1", während neuere Stücke wie "Conversations" oder "For The Ashes" unterstrichen, dass The Posies keine Nostalgieband sind. Besonders hell leuchteten allerdings dennoch die ältesten Songs. Wenn man selbst am Tag nach dem Konzert "Ironing Tuesday" und "Paint Me" nicht aus dem Kopf kriegen kann, dann weiß man, warum der US-Rolling Stone das Posies-Debüt "Failure" von 1988 zu den zehn besten Reissues des letzten Jahres zählt! Als das Konzert kurz vor Mitternacht mit einer emotionalen Version von "Coming Right Along" endete, machten Jon und Ken am Merch-Stand übrigens nahtlos mit dem Thema des Tages weiter und verzierten die verkauften Platten mit dem Chickenfoot-Logo …
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