Die Fünf Freunde, Superpunk und jetzt Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen – die Namen der Bands von Carsten Friedrichs wechseln, die Anregung bleibt die gleiche. Irgendwie ist der Hamburger auch heute noch am liebsten in den späten 60er-Jahren unterwegs, inspiriert von den Mods im Speziellen und der Counter-Culture ganz allgemein, und wenn die eigenen Ideen nicht besser sind als die Hits von gestern oder vorgestern, dann wird eben eine Hommage daraus. So begegnen uns beim feinen Jahresabschlusskonzert der Hanseaten in Köln Schauspieler-Legende Werner Enke oder Apo-Clown Ernst-Peter Eiffe, und weil ein bisschen Motown-Soul bekanntlich nie schadet, schaut auch der "Fünfte Four Top" vorbei. Mindestens genauso unterhaltsam wie die Musik sind allerdings auch die Ansagen, wenn der Frontmann Sachen sagt wie: "Jetzt mal ganz kurz ruhig! Wenn die Musik weitergeht, könnt ihr wieder quatschen!", und als es tatsächlich still wird, augenzwinkernd nachschiebt: "Ich sollte vom Rock'n'Roller zum Berufsschullehrer umschulen." Später lobt er seinen Leadgitarristen Philipp Morten Andernach, der "gewinnbringend" auf die Effektgeräte tritt, denn: "Ich kann nur an oder aus!", oder er fragt den Mann am Mischpult: "Haben wir eine Discokugel, die wir auf dem kurzen Dienstweg anwerfen können?" Die Lacher hat er dabei immer auf seiner Seite. Bei der Zugabe gibt es mit "Man kann einen ehrlichen Mann nicht auf seine Knie zwingen" auch einen einzigen Rückgriff auf das Superpunk-Oeuvre, bevor es ganz am Ende einen Tag vor Silvester ausgerechnet "Alleine auf Partys" als wohlmeinenden Rausschmeißer gibt. Was für ein Spaß!
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