Die Nachricht der Reformation von Neutral Milk Hotel, die gegen Ende der 90er Jahre mit nur zwei veröffentlichten Alben Kultstatus erlangte, elektrisierte die immer noch große Fangemeinde der „Fuzz-Folker“ wie Sänger, Gitarrist und Kopf der Band Jeff Magnum deren Stil einst bezeichnete.
Die drei Konzerte in Deutschland fanden in München, Berlin und Köln in Venues der 800er-Kategorie statt, und sie waren entweder ausverkauft oder kurz davor. Die Altersspanne der Fans im Kölner Gloria war enorm und bewegte sich ungefähr zwischen späten Teenies und Silver Agern.Nachdem die Brasilianer „Boogarins“ ihr Vorprogramm mit erfreulich groovigem Psychedelic-Pop dargeboten hatten und dafür den verdienten Applaus ernteten, betrat Jeff Magnum die Bühne und stimmte mit „The King Of Carrot Flowers“ den Auftaktsong ihres zweiten Albums „In The Aeroplane Over The Sea“ an. Sogleich machte sich ein wohliges Gefühl im ganzen Körper breit, und wenn man sich so umsah, schien es anderen Menschen ebenso zu gehen. Dieses Gefühl sollte sich in den nächsten 80 Minuten nur noch dahingehend verändern, dass sich angesichts der Spielfreude der gesamten Band, bei denen der mit einem beeindruckenden weißen Bart behaarte Scott Spilane auch ohne Mikro sämtliche Texte inbrünstig mitsang und der juvenile Julian Koster die Instrumente fliegend wechselte, emotionale Schübe in ungebremsten Begeisterungsrufen und rauschendem Beifall ausdrückten.
Mit der schönen Ballade „Engine“ wurde das Konzert beschlossen und das Publikum sanft in die Realität entlassen. Man kann nur hoffen, dass es nicht mehr so lange dauert, dass man diese Band wieder live erleben kann, denn dieser Auftritt war ein großes Ereignis!
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