Sideprojects gibt es viele, doch nur ganz, ganz selten ergänzen sich die Musiker dabei so ideal wie Matthew Caws und Juliana Hatfield bei Minor Alps. Nicht nur, dass ihre Stimmen beim Konzert in Köln wunderbar miteinander verschmelzen, auch die eingängigen, poppigen Songs des Nada Surfers und die rebellischer klingenden Nummern des einstigen Blake Babies ergeben genauso ein Ganzes wie sein jungenhafter Witz und ihr immer noch etwas sperriger Charme. Mitgebracht haben die zwei aus Cambridge, England, und Cambridge, Massachusetts, wie Matthew spitz bemerkt, nur zwei Akustikgitarren, ein Minikeyboard und ein paar vereinzelte Beats aus dem Laptop, doch ihre Songs und Harmonien sind so stark, dass sie mehr gar nicht brauchen. Außerdem mischen sich unter die Songs des feinen, fast in Gänze gespielten Minor-Alps-Debüts "Get There" auch eine Reihe Hits von gestern und vorgestern. Matthew wirft eine Handvoll Nada-Surf-Großtaten in die Waagschale und kann vor allem mit einer wunderbar reduzierten Version von "Inside Of Love" begeistern, Juliana holt "Live On Tomorrow" und sogar "Out There" aus der Versenkung, bevor sich ein dahingetupftes Cover von Robyn Hitchcocks "Airscape" als heimliches Highlight des Abends entpuppt. Nach rund 80 Minuten spielt es deshalb gar keine Rolle mehr, dass es an diesem Samstag im Luxor nicht richtig voll geworden ist und die nachfolgende Disco das Duo bereits um kurz nach acht auf die Bühne gezwungen hat. "Danke, dass ihr geholfen habt, dass es sich so anfühlt, als sei es schon viel später!", ruft Matthew kurz vor Ende den Zuschauern zu und bestätigt damit, dass nicht nur das Publikum einen wirklich schönen Konzertabend erlebt hat.
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