Kleiner geht’s nimmer. Die großen The Hives wählen für ihr Geheimkonzert einen der kleinsten, wenn auch traditionsreichsten, Stockholmer Club aus, das Kafé 44. Analss ist die bevorstehende Veröffentlichung des neuen, fünften Albums „Lex Hives.“ Wie gehabt sprinten sie im Heute-geh’n-wir-ins-Maxim-Outfit, also Frack, blütenweißes Hemd, Fliege und Zylinder auf die Bühne. Die ist so klein bemessen, dass sie kaum Platz darauf finden. Frontmann Howlin Pelle Almqvist hat noch keine Note gesungen, die restliche Band noch keinen Ton gespielt, da rastet die Schar im gestopft vollen Kafé 44 bereits komplett aus. Als es dann los geht fliegen die Hände in die Luft, ein Geschrei hebt an, wie aus einer Kehle. Wie ein Dompteur dirigiert Howlin Pelle Almqvist die meist jugendliche Fanschar. Fordert sie zum Klatschen, zum Mitsingen und zum Hüpfen auf. Kondenswasser tropft von der Decke und Schweiß fliegt von den sich schüttelnden Körpern quer durch den Raum. Natürlich darf neben den neuen Nummern aus dem Album „Lex Hives“ der Klassiker „Tick Tick Boom“ nicht fehlen. Und wer dachte, das Geschubse und Gepoge sei nicht mehr steigerungsfähig, hat sich so was von geirrt. Die Zylinder sind inzwischen in die Ecke geflogen, die weißen Hemden klatschnass und keine der Fliegen sitzt mehr korrekt. Schon sind die 45 Minuten vorbei. The Hives verschwinden in der Garderobe. Die Masse bahnt sich, meist mit nackten Oberkörper, die T-Shirts auswringend den Weg an die frische Luft. Das ist Rock’n’Roll. Text + Photo: