Snow Patrol ist eine jener Bands, bei denen man nicht auf Anhieb die korrekte Liste der Hits herbeten kann. Gehen sie dann aber irgendwo auf dieser Welt live auf die Bühne, stellt sich unmittelbar das Gefühl ein, jedes Stück zu kennen. Jedes! Hinzu kommt, dass die nordirisch-schottischen Formation mit ihrem melancholischen Breitwandklang einfach und unkompliziert Herzen öffnet. Geboten werden sanfte Rock-Pop-Melodien mit kleinem Elektroeinschlag, der durch seine dargebotene Größe ganz klar in Zukunft auf die ganz großen Arenen schielt. Das Pfund, mit Snow Patrol zusätzlich wuchern können, ist ihr Frontmann Gary Lightbody. Der Womanizer verleiht den eingängigen Tönen der Band mit seiner Stimme das ganz große Gefühl. Da bleibt kein Auge trocken. Und die Reaktionen des Publikums fallen entsprechend frenetisch aus. Als absolut textsicher erweisen sich Zuhörer zumindest in Refrains der großen Hits, wie etwa „Spitting Games“ und „Run“, „Shut Your Eyes“ oder „Chasing Cars.“ Die Lieder von Snow Patrol kommen mit einer Geschmeidigkeit und einer Wärme daher, dass sich die Besucher fühlen können, wie unter einer warmen Sonnedusche. Das ganze Konzert wird schließlich noch durch den äußerst präzisen Live-Sound auf eine hohe Qualitätsstufe gehoben. Am Ende des Konzerts kann nur ein Fazit gezogen werden, Sollten die alten Recken der Stadionbeschallung irgendwann einmal keine Lust mehr haben, stehen mit Snow Patrol die würdigen Nachfolger schon bereit. Text + Photo: Franz X.A. Zipperer