"C'mon", das neue Album der Slowcore-Heroen aus Duluth, Minnesota, beweist eindrucksvoll: Die persönlich wie musikalisch schwierigen Zeiten für Low gehören der Vergangenheit an.
Folglich stand musikalische Neuausrichtung auch live im Mittelpunkt: Praktisch das komplette "C'mon"-Album brachte das mit zusätzlichem Sonnenbrillenträger an den Tasten angereiste Ex-Trio in Köln zur Aufführung – mit ungemein viel Verve, aber trotzdem ohne die Brachialität, mit der die Amerikaner zuletzt ihrer Frühphase hatten entsagen wollen. Interessanterweise fiel die Keyboardbegleitung bei den neuen Songs gar nicht weiter auf (was ausdrücklich als Kompliment gemeint ist), während das zusätzliche Instrument bei den alten Stücken – an diesem Abend vor allem Nummern aus dem 2005er-Werk "The Great Destroyer" à la "Silver Rider", "Monkey", "California" oder "Pissing" – wesentlich deutlicher, wenngleich positiv ins Gewicht fiel. Wortkarg, aber gut gelaunt erfüllte die Band bisweilen gar Publikumswünsche ("Dinosaur Act") und widmete mit "Murderer" auch den guten Menschen des Gebäude 9 eine Nummer. "Ich hoffe, dieser Abend wird das Highlight eurer Woche", hatte Sänger und Gitarrist Alan Sparhawk zu Beginn des Konzerts gesagt. Das war es, Alan, das war es!Weitere Infos: www.chairkickers.com