Castorffs Panzerkreuzer ist für eine Laurie-Anderson-Performance prädestiniert: der große Saal IST groß, die Technik "state of the art" und das Publikum durch konsequente kuratorische Arbeit an Anspruchsvolles gewöhnt. Die Meisterin drapierte ein Sofa, 2 Wandschirme, eine große Leinwand und nicht zuletzt sich selbst auf der großen Bühne, alles zugleich Projektionsfläche für diverse Videosequenzen. Anders als beim songorientierten Album "Homeland", konzentriert sich Anderson für "Delusion" auf ihre bewährte Trinität aus Rezitativ, Zaubergeige und electronics. Die Stücke sind intim, eindringlich und fast beängstigend persönlich: der Verlust ihrer Mutter, die Sorge vor dem Alter und die Freude darauf, aus Träumen geborene Ängste: "What are days for?" Auch wenn man sich die deutschen Übertitel besser gespart hätte, war's kein InfoOverkill und doch wurden alle Sinne bestens ausgelastet.