Ostereier-Suchen oder Punkrock-Gucken? Hätten nicht NOFX und Descendents auf dem Programmzettel des „Monster Bash Festival“ gestanden, hätte man da durchaus ins Schwanken kommen können. Die anderen 15 Bands in Kombination mit Rucksack-Kids und Prenzlauer-Berg-Rebellen in der soundschwachen Columbia-Halle hätten als Motivation so gar nicht gereicht. Und tatsächlich ließen sich der Nachmittag und frühe Abend bei Auftritten von Saves The Day, Thursday oder The Bottrops eher lahm an. Millencolin boten dann in der proppevollen Location eine sehr engagierte Leistung, spielten aber lediglich Stücke vom „Pennybridge Pioneers“-Album. Es mussten erst ein paar alte Säcke auf die Bühne, um Berlin zu zeigen, wo der Punkrock-Hammer hängt. Was für ein großartiger Auftritt von den Descendents! Mit grauen Haaren aber richtig viel Spaß legten die Kalifornier ein sehr feines Set hin. Sollte einen jemals Altersmüdigkeit plagen – einfach diese Band und Hits wie „I Don’t Want To Grow Up“ reinziehen. NOFX hatten es nicht schwer, den Staffelstab zu übernehmen und die Runde zu Ende zu laufen. In 90 Minuten (fast) alle Klassiker gespielt, politisch schön unkorrekt gewesen und reaktionsschnell den ständig fliegenden Bierbechern ausgewichen. Ein mehr als versöhnlicher Ausklang.
Text + Photo: Claas Weinmann